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Luftfahrt

BetriebsrätInnen und Gewerkschaft fordern Branchen-KV.

Der Betriebsrat Bord der AUA/Tyrolean und die Gewerkschaft vida haben die Kollektivvertragsverhandlungen mit dem Unternehmen unterbrochen und fordern einen Branchen-Kollektivvertrag für die Luftfahrt in Österreich. "Wenn die AUA wirklich will, dann schaffen wir das locker in einem Jahr", sagt Karl Minhard, Vorsitzender des Betriebsrat Bord. 

Der Betriebsrat wirft dem Unternehmen vor, die Verhandlungen über einen neuen Firmen-KV, die bis 31. Mai zu einem Abschluss hätten kommen sollen, zu verschleppen. Außerdem argumentiere die AUA vor Gericht, dass der alte Firmen-KV nichtig sei, weil dieser nicht von den Sozialpartnern verhandelt worden sei. Daher sei das Vertrauen in eine Firmen-Vereinbarung nun geschwunden, so Minhard.

Die nächste KV-Runde wäre für 25. März angesetzt gewesen. Gottfried Winkler, gf. Vorsitzender der Gewerkschaft vida, geht davon aus, dass vor diesem Termin schon ein "Runder Tisch" zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern stattfinden wird. Dabei soll ausgelotet werden, ob nun im zweiten Anlauf ein gemeinsam ein Branchen-KV verhandelt werden kann.

Die Betriebsräte und Gewerkschaften von AUA/Tyrolean (vida) und der Airline Niki (GPA-djp) ziehen jetzt an einem Strang, betont Winkler: „Wir fordern die Wirtschaftskammer Österreich erneut auf, mit uns einen Branchen-Kollektivvertrag zu verhandeln. Die für NIKI zuständige Gewerkschaft GPA-djp unterstützt dieses Vorhaben. Daher gibt es für die Wirtschaftskammer keinen Grund mehr, die Verhandlungen über einen Branchen-KV – so wie im April 2013 schon einmal geschehen – wieder zu verweigern.“ 

Ziel sei es, einen KV auszuarbeiten, der sowohl vom Management der AUA/Tyrolean als auch von allen weiteren Unternehmen der Branche unterstützt werde. „Wir haben als Gewerkschaft eine weitreichende Verantwortung. Es geht um die Zukunft der Luftfahrt in Österreich. In dem beinharten internationalen Wettbewerb kann es nicht sein, dass man in Österreich Energien nicht auf die positive Entwicklung der Airline sondern auf hausgemachte Konflikte rund um einen behaupteten Betriebsübergang konzentriert“, kritisiert der vida-Vorsitzende.

Ein Lob gebühre der AUA-Tyrolean-Belegschaft für ihren Einsatz und ihre große Geduld trotz aller widrigen Umstände. „Wir gehen nach wie vor von einem positiven Ausgang der Verhandlungen aus. Daher haben wir bisher von Streiks abgesehen und den Verhandlungstisch nie verlassen. Das Zustandekommen eines Verhandlungsergebnisses kann jedoch nicht ewig auf die lange Bank geschoben werden. Der Geduldsfaden könnte reißen“, bekräftigt Winkler. 

Der Betriebsrat des Bordpersonals hatte die PilotInnen und FlugbegleiterInnen am Freitag, 28. Februar 2014, auch in einer Betriebsversammlung am Flughafen Wien über den Stand der KV-Verhandlungen informiert. Bei der AUA kam es dadurch zu Flugausfällen und Verspätungen. Am Nachmittag informierten Betriebsrat und Gewerkschaft in einer Pressekonferenz zur Forderung nach einem Branchen-KV als einzige noch verbleibende Lösung des Konflikts. 

 

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Der Fachbereich Luft- und Schiffverkehr in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der ArbeitnehmerInnen, die im Bereich Boden, Bord, Flugsicherung und in der Schifffahrt beschäftigt sind. Hier treffen PilotInnen, FlugbegleiterInnen, LuftfahrzeugtechnikerInnen, FlughafenarbeiterInnen und FluglotsInnen auf Beschäftigte in der Binnen- und Hochseeschifffahrt. Damit sie ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Wir achten auf die Einhaltung bestehender Kollektivverträge und Betriebsvereinbarungen, setzen uns für korrekte arbeitsrechtliche Bedingungen und die Verbesserung der kollektivvertraglichen Regelungen ein und verhandeln neue Kollektivverträge. Im Bereich der Schifffahrt machen wir uns gemeinsam mit internationalen Verkehrsgewerkschaften für einheitliche europäische Regelungen und verstärkte Kontrollen stark, um so die Arbeitssituation der Beschäftigten zu verbessern.

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