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Arbeitsmarkt: vida-Hebenstreit fordert Ende des Hire-and-Fire-Ansatzes

Gewerkschafter für „Revolution am Arbeitsmarkt und EU-weite Beschäftigungsgarantie“ – gegen Kürzungen beim Arbeitslosengeld

Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida, nimmt Stellung zu den aktuellen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt und fordert grundlegende Verbesserungen. „Die Ära der einseitigen Loyalität und des neoliberalen Hire-and-Fire-Ansatzes ist vorüber. Es ist Zeit, die Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ernst zu nehmen und für adäquate Arbeitsbedingungen sowie eine Beschäftigungsgarantie in der gesamten Europäischen Union einzustehen. Es braucht eine Revolution am Arbeitsmarkt“, bekräftigt Hebenstreit.

Hebenstreit kritisiert die häufig von der Wirtschaft geäußerte Klage über einen vermeintlichen Fachkräftemangel, der in Wahrheit oft nur eine Flucht aus bestimmten Branchen darstelle. „Die Realität in vielen Sektoren, insbesondere in der Gastronomie und im Tourismus, wo bis zu 50 Prozent der Lehrlinge überlegen, ihre Ausbildung abzubrechen, spricht eine klare Sprache. Wir erleben eine massenhafte Abwanderung von Fachkräften, die durch unglaubwürdige Versprechungen einiger Unternehmerinnen und Unternehmer noch verstärkt wird“, so Hebenstreit.

Die Gewerkschaft vida sieht in der aktuellen politischen Ausrichtung, die eher auf Kürzungen bei den Arbeitslosenunterstützungen als auf die Schaffung von Arbeitsplätzen setze, eine verfehlte Politik, welche die Arbeitslosigkeit weiter anhebe und zu einer Verschärfung der sozialen Ungleichheit führe. „Die Regierungspolitik unter Bundeskanzler Nehammer ist zu einem Synonym für eine Sackgasse geworden, in der die großen Risiken – Alter, Arbeitslosigkeit und Krankheit – für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht angemessen adressiert werden“, kritisiert Hebenstreit.

Hebenstreit fordert daher eine Beschäftigungsgarantie für alle Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union. Eine solche Politik würde nicht nur Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft stärken, sondern auch die sozialen Sicherungssysteme entlasten und der gesellschaftlichen Spaltung entgegenwirken. „Die hohe Jugendarbeitslosigkeitsrate von 14,4 Prozent in der EU beweist, dass von einem allgemeinen Arbeitskräftemangel keine Rede sein kann. Es ist an der Zeit, die Augen vor dieser Realität nicht länger zu verschließen“, betont der vida-Vorsitzende.

vida steht für eine gerechte Arbeitswelt, in der die Würde und Rechte der Arbeitnehmenden im Vordergrund stehen. „Es ist Zeit für einen Wandel hin zu adäquaten Arbeitsbedingungen und einer echten Beschäftigungsgarantie. Nur gemeinsam können wir eine Zukunft gestalten, in der die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Augenhöhe behandelt werden und nicht gezwungen sind, ihre Lebenszeit unter unwürdigen Bedingungen zu verkaufen“, betont Hebenstreit abschließend.