SWÖ-Kollektivvertrag 2026
Gewerkschaften GPA und vida fordern +4 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung sowie bessere Arbeitsbedingungen.
KV Verhandlung
Rund 130.000 Beschäftigte in der privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialwirtschaft (SWÖ) warten gespannt auf die kommenden Kollektivvertragsverhandlungen. Die Gewerkschaften GPA und vida haben ihre Forderungen an die Arbeitgeber der Sozialwirtschaft Österreich übergeben. Im Mittelpunkt stehen faire Einkommen, bessere Arbeitsbedingungen und ein Schwerpunkt auf der Arbeitszeitgestaltung.
Forderungen für 130.000 Beschäftigte
„Die Sozialwirtschaft ist von keiner Krise betroffen: Die Nachfrage steigt, Fachkräfte werden immer noch händeringend gesucht. Wir stehen nicht im Wettbewerb mit ausländischen Konzernen, sondern mit heimischen Arbeitgebern um qualifiziertes Personal. Scheinargumente noch gar nicht vollzogener Kürzungen, die bereits im Vorfeld Verunsicherung schaffen sollen, lassen wir nicht gelten. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben sich eine faire Lohn- und Gehaltserhöhung verdient“, erklärt Eva Scherz, leitende Verhandlerin der Gewerkschaft GPA.
Die zentrale Forderung lautet +4 Prozent auf Löhne und Gehälter. Damit soll der Einsatz der Beschäftigten honoriert werden, die tagtäglich körperliche und emotionale Schwerstarbeit leisten.
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Arbeitszeit im Fokus
Neben dem Einkommen rückt das Thema Arbeitszeit und Teilzeit verstärkt in den Vordergrund. „Das Thema Arbeitszeit, insbesondere Teilzeit, liegt unseren Kolleginnen und Kollegen am Herzen. Wir werden daher heuer neben dem Einkommensthema auch hier auf Verbesserungen hinwirken. Die Arbeitgeber, die oft mit Personalnot zu kämpfen haben, sollten ein ureigenstes Interesse haben, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen“, betont Michaela Guglberger, Chefverhandlerin der Gewerkschaft vida.
„Das Thema Arbeitszeit, insbesondere Teilzeit, liegt unseren Kolleginnen und Kollegen am Herzen. Wir werden daher heuer neben dem Einkommensthema auch hier auf Verbesserungen hinwirken"
In der Branche arbeiten 70 Prozent Frauen, ebenso viele sind in Teilzeit beschäftigt. Diese Strukturen machen Arbeitszeitfragen zu einem zentralen Punkt in den Verhandlungen.
Rückblick und Ausblick
Der aktuelle SWÖ-Kollektivvertrag 2025 brachte bereits Verbesserungen: +4 Prozent mehr Lohn, ein Mindestlohn von 2.150,10 Euro bei 37 Wochenstunden, höhere Zuschläge für kurzfristiges Einspringen und die Beibehaltung des Pflegezuschusses.
Mit dem neuen KV, der ab 1. Jänner 2026 gilt, wollen die Gewerkschaften GPA und vida an diese Erfolge anschließen. Die erste Verhandlungsrunde findet am 21. Oktober 2025 statt.
Bedeutung für Gesellschaft und Wirtschaft
Die Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) umfasst rund 100 Berufsgruppen – von mobiler und stationärer Pflege über Kinderbetreuung bis hin zur Behindertenarbeit und zum Rettungsdienst. Diese Beschäftigten sind eine unverzichtbare Säule der Gesellschaft.
Unter dem Motto „Gute Arbeit, gute Bezahlung“ kämpfen die Gewerkschaften dafür, dass diese Leistungen endlich die Wertschätzung erfahren, die sie verdienen.