Pflege als Schwerarbeit anerkannt: vida-Forderung wird umgesetzt
Jahrelanges gewerkschaftliches Engagement zeigt Wirkung – Pflegekräfte können künftig früher in Pension gehen.
Soziale Dienste
Ein großer Erfolg für die Beschäftigten im Pflegebereich: Mit 1. Jänner 2026 werden Pflegeberufe offiziell als Schwerarbeit anerkannt. Damit wird eine langjährige Forderung der Gewerkschaft vida umgesetzt, die sich seit Jahren für bessere Pensionsregelungen in den Gesundheits- und Sozialberufen starkmacht.
"Es ist erfreulich, dass unser gewerkschaftliches Engagement in einem ersten Schritt Wirkung gezeigt hat."stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft vida
„Dieser Beschluss der Bundesregierung ist ein Erfolg für alle, die mit Einsatz und Expertise unser Gesundheitssystem tragen. Und er zeigt: Unsere politische Arbeit wirkt“,
betonen Gerald Mjka, stellvertretender vida-Vorsitzender, und Sylvia Gassner, Vorsitzende des vida-Fachbereichs Soziale Dienste.
Wichtiger erster Schritt für faire Pensionen
Die neue Regelung gilt für diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, Pflegefachassistent:innen sowie Pflegeassistent:innen – und auch Teilzeitkräfte profitieren ab einem Beschäftigungsausmaß von mindestens 50 Prozent.
Bislang mussten Pflegekräfte über mindestens zehn Jahre hinweg 15 Schwerarbeitsschichten pro Monat leisten, um Anspruch auf eine Schwerarbeitspension zu haben – ein Pensum, das aufgrund komplexer Dienstpläne für viele kaum erreichbar war.
Künftig reichen 12 Schwerarbeitsschichten pro Monat, um von der Regelung zu profitieren. Zusätzlich wird der Schwerarbeitsbegriff erweitert: Neben körperlichen Belastungen werden nun auch psychische und Mehrfachbelastungen berücksichtigt – ein wichtiger Fortschritt für alle, die täglich unter großem Druck in der Pflege arbeiten.
Früherer Pensionsantritt möglich
Laut einer vida-Umfrage könnten rund zwei Drittel der Pflegekräfte, die bereits 45 Versicherungsjahre erreicht haben, künftig vor dem 65. Lebensjahr in Pension gehen. Für viele bedeutet das endlich eine reale Chance auf einen wohlverdienten Ruhestand, bevor sie gesundheitlich an ihre Grenzen kommen.
Mjka und Gassner sprechen von einem „wichtigen ersten Schritt in die richtige Richtung“ – besonders in Zeiten, in denen Bundesländer wie Salzburg durch Sparmaßnahmen und Lohnraub an Pflegekräften für Empörung sorgen.
vida prüft Details der Gesetzesumsetzung
Damit die Anerkennung der Pflege als Schwerarbeit in der Praxis auch tatsächlich wirkt, fordert die vida präzise gesetzliche Regelungen.
„Entscheidend ist, was im Gesetz steht. Bei der Berechnung der relevanten Versicherungszeiten müssen etwa unterschiedliche Ausbildungsarten berücksichtigt werden“,
erklärt Sylvia Gassner.
Die Gewerkschaft vida wird daher die kommenden gesetzlichen Begutachtungsunterlagen genau prüfen, um sicherzustellen, dass alle Pflegekräfte von den neuen Regelungen gerecht profitieren.
vida bleibt dran
Mit der offiziellen Anerkennung der Pflegeberufe als Schwerarbeit ist ein wesentlicher Erfolg erreicht – doch die vida bleibt dran: Ziel ist eine umfassende Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Entlastung und gerechte Entlohnung in allen Gesundheits- und Sozialberufen.