KV Sozialwirtschaft: Betriebsversammlungen und Kundgebungen nach unzureichendem Angebot
Die Geduld der Beschäftigten ist am Ende – jetzt erhöhen wir den Druck spürbar.
KV Verhandlung
Arbeitgeber legen unzureichendes Angebot vor
Die zweite Verhandlungsrunde für die 130.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflegebereich (Sozialwirtschaft Österreich) ist am Mittwoch abrupt unterbrochen worden. Der Grund: Das Arbeitgeberangebot von 2,5 Prozent auf zwei Jahre – also real 1,25 Prozent pro Jahr. Damit würden die Beschäftigten einen deutlichen Reallohnverlust hinnehmen müssen.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen haben Rechnungen zu bezahlen, arbeiten professionell und hart und sind nicht bereit, Gehaltsverluste hinzunehmen. Wir lassen uns nicht mit Almosen abspeisen – die Arbeit in Pflege, Gesundheit und Sozialbereich ist mehr wert.“Verhandlerin für die Gewerkschaft GPA
Für die Gewerkschaften GPA und vida ist klar: So lässt sich nicht weiterverhandeln.
Gewerkschaften starten Betriebsversammlungen und Kundgebungen
„Das Arbeitgeberangebot ist unzureichend und keine Grundlage für ein Weiterverhandeln am heutigen Tag. Offenbar ist den Arbeitgebern der Ernst der Lage nicht bewusst“, sagt Eva Scherz, Verhandlerin der Gewerkschaft GPA.
Die Gewerkschaften rufen österreichweit Betriebsversammlungen ein, um die Beschäftigten zu informieren und vorsorglich Streikbeschlüsse zu fassen. Zusätzlich werden öffentliche Kundgebungen stattfinden, um den Druck weiter zu erhöhen.
Löhne unter Inflation: „Absurd“ in Zeiten des Fachkräftemangels
„Die Vorstellung, dass der Sozialbereich nachhaltig funktionieren kann, ohne dass die Gehälter an die Teuerung angepasst werden, ist absurd. Ohne einen entsprechenden Lohn wird man die dringend benötigten Kolleginnen und Kollegen nicht finden.“vida-Chefverhandlerin SWÖ
Die Gewerkschaft vida zeigt sich ebenfalls empört über das Arbeitgeberangebot.
„Das Angebot der Arbeitgeber liegt massiv unter der Inflationsrate“, kritisiert Michaela Guglberger, vida-Verhandlerin.
Gerade im Gesundheits- und Sozialbereich sei diese Haltung unverständlich. Die Branche sucht händeringend Personal, tausende Stellen sind unbesetzt, und die demografische Entwicklung wird den Bedarf weiter steigern.
Kampf um Wertschätzung und faire Bezahlung geht weiter
Die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft gelten als Rückgrat der öffentlichen Versorgung – von Pflege über Behindertenbetreuung bis zu Kinder- und Jugendhilfe. Gerade deshalb erwarten sie zu Recht eine faire Entlohnung, die ihre tägliche Verantwortung widerspiegelt und die steigenden Lebenshaltungskosten ausgleicht.
Mit Betriebsversammlungen, Kundgebungen und möglichen weiteren Maßnahmen machen die Gewerkschaften nun deutlich: Ein Abschluss unter der Inflation kommt nicht infrage.
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