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KV Sozialwirtschaft: Gewerkschaften gehen gestärkt in nächste Runde

Zweite Verhandlungsrunde am 13. November – Tausende Beschäftigte setzen starkes Zeichen für faire Löhne und bessere Bedingungen in der Sozialwirtschaft.

KV Verhandlung

vida / GPA

Am Donnerstag, dem 13. November 2025, gehen die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 130.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflegebereich (Sozialwirtschaft Österreich, SWÖ) in die zweite Runde. Bereits im Vorfeld sorgten die Gewerkschaften GPA und vida für Aufsehen: Unter dem Motto „4 gewinnt“ riefen sie die Beschäftigten dazu auf, ihre Arbeit kurz zu unterbrechen, um gemeinsam ein Foto der Solidarität zu machen und an die Gewerkschaft zu übermitteln.

Grafik zur Aktion 4 Gewinnt

4 Gewinnt

Tausende Beschäftigte folgten dem Aufruf – ein beeindruckendes Zeichen der Entschlossenheit, das auf der Aktionsplattform www.worte-reichen-nicht.at sichtbar ist.

„Das Engagement tausender Beschäftigter war ein starkes Zeichen unserer Kampfbereitschaft. Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben haben damit gezeigt, dass sie hinter unseren Forderungen stehen und sich vom Kürzungs-Lamento der Arbeitgeber keine Angst machen lassen. Sollte es bei der kommenden Verhandlungsrunde keine Bewegung der Arbeitgeber geben, sind die Beschäftigten bereit, aus diesem Signal handfeste Maßnahmen zu machen. Unsere Branche ist nicht in der Krise: Die Nachfrage steigt und der Bedarf an professioneller Arbeit im Sozialbereich ist so groß wie noch nie. Das schreit nach einer entsprechenden Gehaltserhöhung.“
Eva Scherz
Verhandlerin für die Gewerkschaft GPA

Auch Michaela Guglberger, Verhandlerin der Gewerkschaft vida, warnt eindringlich vor den Folgen einer kurzsichtigen Sparpolitik:

Portrait Michaela Guglberger
„Angedrohte Einsparungen im Sozialbereich begleiten uns jedes Jahr bei den Verhandlungen – sobald der Kollektivvertrag abgeschlossen ist, geht es überraschenderweise aber wieder um die zigtausenden offenen Stellen, die mangels Bewerberinnen nicht besetzt werden können. Es ist die Aufgabe der Arbeitgeber, langfristig zu denken und gleichzeitig ist dies auch ein Appell an die politisch Verantwortlichen, ihre Spargedanken zu überdenken. Wenn wir den Sozialbereich nicht weiter attraktivieren, wird sich der Personalmangel durch die demografische Verschiebung weiter verschlimmern. Wer sich heute nicht entscheidet, eine Ausbildung in unserem Bereich zu machen, steht in ein paar Jahren auch nicht als Arbeitskraft zur Verfügung – auch wenn die öffentliche Hand ihre Budgetprobleme bis dahin gelöst hat.“
Michaela Guglberger
vida-Chefverhandlerin SWÖ

Die zweite Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft findet am 13. November ab 10:00 Uhr im ÖGB-Haus Catamaran (Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien) statt. Der neue KV gilt ab 1. Jänner 2026.

 

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