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Das ist die vida-Chefverhandlerin

Michaela Guglberger setzt sich als KV-Verhandlerin mit Entschlossenheit für die Rechte von Arbeitnehmer:innen im Sozialsektor ein.

SWÖ-KV

Gewerkschaft vida

In ihrer Funktion als vida-Fachbereichssekretärin Soziale Dienste kämpft sie tagtäglich für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne sowie mehr Freizeit für die Beschäftigten.

Ihre berufliche Laufbahn begann Michaela Guglberger im sozialen Bereich, genauer gesagt bei der Volkshilfe Wien in der mobilen Betreuung. Dort erlebte sie hautnah die Ungerechtigkeiten, denen viele ihrer Kolleg:innen ausgesetzt waren. Diese Erfahrungen führten sie erstmals in das Betriebsratsbüro. Und nach kurzer Zeit wurde Michaela Guglberger selbst zur freigestellten Betriebsratsvorsitzenden gewählt. So war sie auf einen Schlag die Vertreterin für 800 Beschäftigte. Seit 2002 ist sie bei der Gewerkschaft vida als Fachbereichssekretärin tätig.

„Ich habe ein Gespür für Ungerechtigkeit. Und solange das vorhanden ist, arbeite ich bei der vida an der richtigen Stelle.“
Michaela Guglberger, vida-Chefverhandlerin SWÖ

Mit kleinen Schritten zum Erfolgs-KV

Ein Schlüsselereignis für die Arbeitnehmer:innen im Sozialbereich war die Realisierung des SWÖ-Kollektivvertrags, damals noch bekannt unter dem Namen BAGS, dessen 20-jähriges Jubiläum heuer gefeiert wurde. Mit einem kompetenten Juristen an ihrer Seite saß die Gewerkschafterin oft bis in die Nacht am Verhandlungstisch – ihr gegenüber die Vertreter:innen der Sozialwirtschaft Österreich. Bis im Juli 2004 endlich eine Einigung erzielt wurde.

Portrait Michaela Guglberger
„Manchmal braucht es viele Schläge, um sichtbare Fortschritte zu erzielen. Aber am Ende entstehen Risse im System, die eine Veränderung möglich machen.“
Michaela Guglberger, vida-Chefverhandlerin SWÖ

Kompromisse sind ein wesentliches Element der Sozialpartnerschaft. Anstatt sprichwörtlich zum Vorschlaghammer zu greifen, arbeite sie mit einem kleinen „Hammerl“, erklärt Guglberger ihre Strategie.

Arbeitszeitverkürzung, Lohnerhöhung und Entlastung

Als eine ihrer größten Errungenschaften beschreibt die Gewerkschaftssekretärin die Einführung der 37-Stunden-Woche in allen Bereichen der Sozialwirtschaft. Gleichzeitig ist sie davon überzeugt, dass die Arbeitszeitreduktion im sozialen Bereich hier noch nicht am Ende angelangt ist. Mit 35 Wochenstunden steuert sie gemeinsam mit den Kolleg:innen der anderen Teilgewerkschaften bereits das nächste Etappenziel an. Auch die letzten Abschlüsse für die Kindergartenassistent:innen hebt Michaela Guglberger gern hervor: „Dort haben wir es geschafft, endlich einen Mindestlohn über 2.000 Euro durchzusetzen“.

Neben der Arbeitszeitverkürzung und dem Verdienst liegt der vida-Gewerkschafterin besonders die Entlastung der Beschäftigten am Herzen. Personalmangel ist mitunter in den Betreuungseinrichtungen ein enormes Problem, das den Druck auf die bestehenden Arbeitskräfte erhöht und die Belastung verstärkt.

Kommende Verhandlungen

Michaela Guglberger fordert von der Politik mehr Unterstützung für die Beschäftigten in den sozialen Diensten. Ihre Forderungen sind klar: Es braucht einheitliche Personalschlüssel, mehr Personal und eine ausreichende Finanzierung, um eine qualitätsvolle soziale Arbeit sicherzustellen. Michaela Guglberger ist eine starke Stimme für die Beschäftigten im Sozialbereich. Hartnäckig, aber immer lösungsorientiert geht sie auch diesen Herbst wieder in die Verhandlungen für bessere Arbeitsbedingungen in der Sozialwirtschaft. Ihre Arbeit ist ein Beweis dafür, dass es möglich ist, Veränderungen herbeizuführen – auch wenn es manchmal nur Schritt für Schritt geht.

SWÖ-KV

Vom Kollektivvertrag Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) und der dazugehörigen Satzung sind rund 130.000 Beschäftigte im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich erfasst. Der Frauenanteil beträgt über 70 Prozent. Die Teilzeitquote liegt ebenfalls bei ca. 70 Prozent. Gerade im mobilen Bereich (Teilzeitquote ca. 90 Prozent) ist der Anteil an Frauen besonders hoch und Vollzeitarbeitsplätze sind die absolute Ausnahme.