KV Sozialwirtschaft: Arbeitgeber blockieren – erste Verhandlungsrunde ohne Ergebnis
Gewerkschaften vida und GPA: „Null Interesse der Arbeitgeber an fairem Abschluss“
KV Verhandlung
Die erste Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 130.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflegebereich (Sozialwirtschaft Österreich – SWÖ) ist nach sieben Stunden ergebnislos zu Ende gegangen.
Die Arbeitgeberseite stellte gleich zu Beginn klar, dass sie eine Abgeltung der Inflation ablehnt – ein Schlag ins Gesicht für jene, die tagtäglich Betreuung, Pflege und soziale Dienstleistungen in Österreich sichern.
„Wertschätzung sieht anders aus“
„Die Arbeitgeber haben durch ihre Ankündigung, die Inflation nicht abgelten zu wollen, gezeigt, wie wenig ihnen die Arbeit von Pflegerinnen, Elementarpädagoginnen oder Behindertenbetreuerinnen wert ist“, kritisiert Eva Scherz, Verhandlerin der Gewerkschaft GPA. „Schon vor Beginn der Gespräche wurde eine Einladung zu einer Pressekonferenz über die Verhandlungen verschickt – das zeigt: An einem fairen Abschluss bestand null Interesse. Die Beschäftigten lassen sich nicht auf der Nase herumtanzen. Wenn nötig, werden wir mit Aktionen in der Arbeitszeit und Kampfmaßnahmen Druck machen.“
Beschäftigte zeigen Haltung: Aktion „Vier gewinnt“
Um den Unmut in den Betrieben sichtbar zu machen, starten vida und GPA die Aktion „Vier gewinnt“: Zwischen 3. und 5. November unterbrechen Beschäftigte ihre Arbeit für vier Minuten, machen ein Foto und laden es auf www.worte-reichen-nicht.at hoch.
Worte reichen nicht!
Wir stehen gemeinsam für faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen!
„Lohnverzicht schafft keine Arbeitsplätze“
Auch vida-Verhandlerin Michaela Guglberger weist die Argumente der Arbeitgeber entschieden zurück: „Wir lassen uns keine Schauergeschichten über die Branche erzählen. Lohnverzicht bringt keine Arbeitsplatzgarantie. Im Gegenteil: Tausende Stellen sind offen – die Beschäftigten müssen keine Angst vor Arbeitslosigkeit haben. Nur durch höhere Löhne und attraktivere Arbeitsbedingungen können wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken.“
Zweite Runde im November
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 13. November 2025 statt.
Der neue Kollektivvertrag für die Sozialwirtschaft soll ab 1. Jänner 2026 gelten.