Kärnten

IFES-Studie weist aus: Transformationsprozess im Tourismus jetzt starten

vida-Tusch: „Ruder herumreißen, bevor Know-how verloren geht - lebensphasenmaßgeschneidertes Arbeitsmodell unerlässlich!

„Den Beschäftigten in der Hotellerie wurde durch Corona von heute auf morgen die wirtschaftliche Basis unter den Füßen weggezogen. Viele sind seit 15 Monaten in Kurzarbeit. Das ist abgesehen davon, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer monatlich weniger Geld zur Verfügung haben, auch eine mental unglaublich belastende Zeit“, sagt Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida, und unterstreicht damit das Ergebnis einer neuen IFES-Studie, die am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien präsentiert wurde. 64 Prozent von den 600 befragten Beschäftigten aus Wiener Vier- und Fünf-Stern-Hotels in der von der Arbeiterkammer Wien in Auftrag gegebenen Studie gaben an, dass sie aufgrund der Pandemie Einsparungen machen mussten. 56 Prozent mussten sogar auf Geldreserven zurückgreifen. Tusch fordert, dass diese Einschnitte durch einen Fixkostenzuschuss für Beschäftigte kompensiert werden müssen.

Norbert Kettner, Geschäftsführer von WienTourismus und neben Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) Gast bei der Pressekonferenz, betont in Anbetracht der angespannten wirtschaftlichen Situation vieler Beschäftigter, wie wichtig die Verlängerung der Kurzarbeit ist. „Vor Corona war jeder neunte Job in Wien der Branche Tourismus zuzuordnen. Kurzarbeit ist ein wesentliches Instrument, Know-how und jene Qualifikation im Unternehmen zu halten, die wir für den Restart brauchen.“ Das Ziel, Mitarbeiter zu behalten, deckt sich auch mit dem Ergebnis der IFES-Studie. 98 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in Kurzarbeit waren. „Ich danke all jenen Betrieben, die weiter durchhalten und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in der Branche geblieben sind“, sagt Kettner vor dem Hintergrund der IFES-Studie, bei der 83 Prozent der Befragten angaben, dass sie im selben Beherbergungsbetrieb wie vor der Corona-Pandemie beschäftigt sind. „Tourismus erzielt vor allem im Inland Wertschöpfung und schafft standortgebundene Arbeitsplätze. Im Fall von Wien – als Städtedestination eine Ganzjahresdestination – reden wir zugleich von Ganzjahresarbeitsplätzen.“ Die Pandemie sei als Zäsur zu betrachten, das damit einhergehende viel zitierte Umdenken in Richtung mehr Nachhaltigkeit müsse laut Kettner auch in konkreten Handlungen gegenüber den Beschäftigten Niederschlag finden. „Bereits 2019 haben wir in Wiens Visitor Economy Strategie die Richtung vorgezeichnet. Nachhaltigkeit im Tourismus bedeutet auch soziale Nachhaltigkeit. Unser Credo lautet: Die gesamte Bevölkerung und der gesamte Standort müssen Nutzen aus dem Tourismus ziehen.“

ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer, selbst Gast- und Arbeitgeberin, will an der raschen Rückkehr zu 100 Prozent Lohn plus Trinkgeld arbeiten, die die niedrigen Infektionszahlen jedenfalls erlauben würden. „Der gesamte Städtetourismus, Arbeitgeber, Arbeitnehmer, alle zusammen, wurden als erste und besonders stark von der Pandemie getroffen. Sehen wir zu, dass wir da rauskommen“, so Reitterer: „Bringen wir den Grünen Pass ins Laufen, richten wir internationale Verkehrsanbindungen wieder ein, und dann werben wir, was das Zeug hält!“

Noch schneller würde ein anderer ÖHV-Vorschlag zurück zu gewohnten Einkommen führen: Interessierte MitarbeiterInnen von Stadthotels könnten zeitlich befristet eine Beschäftigung in einem Ferienhotel aufnehmen, ohne dass der Vertrag mit ihrem Arbeitgeber aufgelöst würde. Die Kurzarbeit würde für den Zeitraum ausgesetzt. Das würde allen helfen, so Reitterer: Die MitarbeiterInnen erhielten den vollen Lohn plus Trinkgeld bei freier Kost und Logis, ein Arbeitgeber reduziere seine Kosten, der andere besetze eine offene Stelle und die öffentliche Hand spare Geld und nehme noch Steuern und Abgaben ein: „Besser geht nicht!“ Die meisten Mitarbeiter, ist Reitterer überzeugt, würden spätestens mit der Rückkehr zu „business as usual“ mit neuen Erfahrungen und Know-how zum ursprünglichen Arbeitgeber zurückkehren.

Die IFES-Studie weist zwei ganz besonders alarmierende Ergebnisse aus. 83 Prozent der befragten Beschäftigten sind zwar im gleichen Betrieb wie vor Corona beschäftigt, trotzdem haben 40 Prozent Angst vor einem Arbeitsplatzverlust. Rund die Hälfte der Beschäftigten sieht sich künftig nicht in der Hotel-Branche, und wenn, dann nur durch beruflichen Aufstieg. „Die in der Studie aufgezeigten Zukunftspläne sind nicht neu und für das Image der Branche alles andere als ideal“, so Tusch, der betont, dass die Hälfte der Befragten länger als zehn Jahre in der Branche ist: „Verlassen solche Kolleginnen und Kollegen den Sektor, geht obendrein auch noch Know-how verloren, auf das man nicht verzichten kann.“ Dem gegenüber stehe, dass sich 57 Prozent der Arbeitsuchenden innerhalb der Branche in Wien vorstellen können, auch künftig im Tourismus zu arbeiten. „Dieses Potenzial muss genutzt werden“, so der vida-Gewerkschafter.

Was die Branche außerdem braucht, sei eine bessere Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben und ein lebensphasenmaßgeschneidertes Arbeitsmodell, immerhin sind bei der IFES-Studie 56 Prozent der Befragten unter 40 Jahre, 26 Prozent über 50 Jahre alt. „Jeder Beschäftigte durchläuft in seinem Leben unterschiedliche Phasen. Wollen wir die Branche attraktiver machen, muss darauf eingegangen werden“, so Gewerkschafter Tusch und schließt: „Wir haben es jetzt gemeinsam in der Hand, die Branche weiterzuentwickeln, um den Menschen Perspektiven zu geben. Wir müssen den Transformationsprozess in der Branche jetzt starten!“

 

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