Horst Pammer, Vorsitzender der vida Niederösterreich, freut sich über die Wahl im Zentralbetriebsrat der ÖBB-Produktion:　

Die LokführerInnen der ÖBB haben ihren neuen Zentralbetriebsrat gewählt, und ein Niederösterreicher steht ganz vorne. Der neue Vorsitzende Gerhard Tauchner lebt in Aspang-Markt. Er ist seit 1979 bei den ÖBB und seit 1986 als Triebfahrzeugführer am Standort Wiener Neustadt. 1997 wurde Tauchner erstmals zum Betriebsrat gewählt und übernahm bereits 2 Jahre später den Vorsitz der größten Betriebsstelle für Diesellokomotiven in Österreich. 2005 führte ihn sein Weg in den Zentral- und Konzernbetriebsrat.

Mit über 6.000 MitarbeiterInnen ist die ÖBB Produktion das größte Unternehmen im Bereich des Güter- und Personenverkehrs in der ÖBB. Die MitarbeiterInnen organisieren und führen alle Züge der ÖBB.

Als größte Herausforderung seiner fünfjährigen Periode nannte er, den zügellosen Wettbewerb auf der Bahn zu verhindern: "Wettbewerb auf der Bahn bringt niemandem etwas, aber es kostet allen viel: Die MitarbeiterInnen verlieren Geld und sichere Arbeitsplätze, die Fahrgäste haben keine Anschlüsse, zahlen mehr fürs Ticket und müssen für eine Auskunft drei Hotlines anrufen." Öffentlicher Verkehr sei eine öffentliche Leistung, sagt Tauchner: "Österreich hat im EU-Vergleich den leistungsfähigsten und einen der billigsten Bahnen, und zwar mit einer öffentlichen ÖBB."

Zu einer drohenden Privatisierung durch die Hintertüre, was eines Verbotes der Direktvergabe, so wie von der ÖVP gefordert, gleichkommt, befragt, antwortet Tauchner: "Das ist in Wirklichkeit eine Enteignung der Steuerzahler und geht auf Kosten der PendlerInnen und der Umwelt. Einige Wenige werden sich, so wie bei BUWOG, Bodenseeschifffahrt oder Austria Tabak die Taschen füllen und die Gerichte sind wieder auf Jahrzehnte beschäftigt. Wenn die priviligierten Günstlinge dann den Rahm abgeschöpft und die Substanz vernichtet haben, bleibt der Steuerzahler auf den Ruinen allein zurück – So wie wir das mit dem Kanalsystem in London und der Britischen Eisenbahn miterlebt haben!“

Wie man sieht, ist Gerhard Tauchner auch international unterwegs - er hält mehrere Funktionen im europäischen Gewerkschafts-Dachverband ETF. Seit Jahren verhindert er damit grenzüberschreitenden Lohnbetrug: "Österreich ist fast zur Gänze von Ländern umgeben, in denen die Arbeitsstunde deutlich weniger kostet als hier. Schon mehrmals ist es uns gelungen illegale Dumpingversuche mit tschechischem, ungarischem und slowenischem Personal zu verhindern.“

Als stellvertretender Vorsitzender im Zentralbetriebsrat steht Tauchner kein geringerer als der Vorsitzende der Gewerkschaft vida Roman Hebenstreit zur Seite. Mit Gerald Trofaier als weiteren Stellvertreter setzt Tauchner voll auf die Jugend und freut sich auf die Unterstützung des jungen Familienvaters aus Leoben in der Steiermark.