1.500 Euro Mindestlohn sofort umsetzen!
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Von Arbeit muss man leben können.
Für viele Menschen in Österreich geht sich das aber trotz Vollzeitarbeit nicht aus. Sie gehen arbeiten und sind trotzdem arm. Das ist einer reichen Volkswirtschaft wie Österreich nicht würdig.
Die Armutsgefährdungsschwelle liegt aktuell bei 1.163 Euro monatlich für einen Einpersonen-Haushalt. Auf Vollzeitbasis gerechnet verdienen laut Statistik Austria bundesweit rund 356.500 Beschäftigte weniger als 1.500 Euro brutto monatlich, was etwa 1.200 Euro netto entspricht. Das ist rund jede/r achte Beschäftigte in der Privatwirtschaft. Betroffen von den Niedriglöhnen sind zu zwei Drittel Frauen und zu einem Drittel Männer.
Die Gewerkschaft vida vertritt viele Beschäftigte aus sogenannten Niedriglohnbranchen. In 18 von vida verhandelten Kollektivverträgen liegt der Mindestlohn derzeit unter 1.500 Euro, in zwei sogar unter 1.300 Euro. Diese 18 Kollektivverträge betreffen insgesamt rund 409.000 Beschäftigte, davon befinden sich rund 190.000 in den jeweils niedrigsten Lohnstufen.
Diese Tabelle "vida-KV-Ranking" gibts auch als Download links neben dem Artikel.
Leistung muss sich lohnen? Arbeit muss attraktiver werden?
Dann geben wir den Menschen ihre Würde zurück! Wir verwehren uns jedoch ausdrücklich dagegen, diese Debatte auf dem Rücken der Ärmsten in der Gesellschaft auszutragen - für eine Kürzung der Mindestsicherung sind wir nicht zu haben. Folglich muss der Abstand zur Mindestsicherung erhöht werden.
vida will die KV-Mindestlöhne in den betroffenen Branchen so rasch wie möglich anheben. Als absolute Untergrenze sehen wir 1.500 Euro brutto an - das nächste Etappenziel bleiben die vom ÖGB geforderten 1.700 Euro.
Um das zu erreichen, fordern wir unsere Verhandlungspartner in der WKÖ zur Aufnahme einer Sonderverhandlungsrunde auf. Ein entsprechender offener Brief an Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl wurde von vida-Vorsitzendem Roman Hebenstreit sowie allen vida-Landesvorsitzenden unterzeichnet.
Höhere Mindestlöhne sind eine Frage der Gerechtigkeit. Sie reduzieren die gesellschaftliche Ungleichheit und stärken die Konsumnachfrage. Davon profitieren letztlich alle.