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vida-Hebenstreit: „Arbeitslosigkeit steigt – weitere Arbeitsmigration über Rot-Weiß-Rot-Card stoppen!“

Gewerkschaft vida fordert: Inländische Arbeitskräfte qualifizieren, Kaufkraft stärken und faire Löhne sichern!

Arbeitslosigkeit

Gerhard Deutsch

Die aktuellen AMS-Zahlen zeichnen ein alarmierendes Bild: Über 367.000 Menschen sind arbeitslos oder in Schulung, im August +4,2 %. In dieser Lage warnt die Gewerkschaft vida vor zusätzlichem Lohndruck durch weitere Öffnungen der Rot-Weiß-Rot-Card und fordert eine klare Offensive für Qualifizierung, faire Löhne und sichere Jobs.

„In so einer Situation … verantwortungslos“

Roman Hebenstreit Portraitbild
„In so einer Situation über weitere Arbeitsmigration durch die Rot-Weiß-Rot-Card zu diskutieren, ist verantwortungslos.“
Roman Hebenstreit, vida-Vorsitzender

Statt die Menschen im Land abzusichern, wolle die Regierung noch mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland holen. „Das verstärkt Lohndumping, macht Beschäftigte erpressbarer und verschärft den Druck auf Löhne und Arbeitsbedingungen“, gibt Hebenstreit zu bedenken und betont: „Gerade jetzt muss Schluss sein mit dieser Politik auf Kosten der Arbeitnehmer:innen“.

Das fordert die vida – auf einen Blick

  • Sofortiger Stopp der weiteren Öffnung der Rot-Weiß-Rot-Card
  • Massive Investitionen in Qualifizierung & Weiterbildung inländischer Arbeitskräfte
  • Faire Löhne & sichere Jobs als wirksamstes Mittel gegen den Fachkräftemangel
  • Strenge Kontrollen gegen Ausbeutung & Schwarzarbeit

KV-Herbst: Kaufkraft sichern, Konjunktur stabilisieren

Mit Blick auf die anstehenden KV-Runden präzisiert Hebenstreit: „Gerade in den Branchen, die nach wie vor wachsen, brauchen wir kräftige Lohnsteigerungen, um die Kaufkraft der Beschäftigten zu sichern. Nur so stabilisieren wir die Konjunktur und damit den Arbeitsmarkt.“

Vollzeitarbeit müsse attraktiv sein und ein gutes Leben ermöglichen – „sonst bricht das Fundament unseres Wirtschaftsmodells weg“, so der vida-Vorsitzende. „Nur weil ein Teil der Industrie derzeit Probleme hat, darf man nicht ein ganzes Land ruinieren. Wir brauchen eine offensive Lohnpolitik, die Beschäftigten Sicherheit gibt und die Nachfrage stärkt – alles andere wäre ein gefährlicher Irrweg.“

Ausbildung statt Billigprogrammen

Der Fachkräftemangel sei dort am größten, wo schlecht bezahlt wird. „Wer wirklich nachhaltige Lösungen will, muss Ausbildungsplätze schaffen und faire Bezahlung sicherstellen“, so Hebenstreit. Angesichts der Jugendarbeitslosigkeit von 11,6 % seien Regierung und Unternehmen besonders gefordert. „Wer Fachkräfte für die Zukunft haben will, muss sie auch ausbilden – und nicht durch Billigprogramme aus dem Ausland holen“, so Hebenstreit abschließend.

Kurz erklärt: Was ist die Rot-Weiß-Rot-Card?

Die Rot-Weiß-Rot-Card ist ein Zuwanderungsinstrument für qualifizierte Drittstaatsangehörige. Sie soll Fachkräfte anwerben. Die vida kritisiert eine weitere Öffnung in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit, weil dadurch zusätzlicher Lohndruck entstehen kann.

Faktenbox (für den Schnellüberblick)

  • 367.000+ Arbeitslose bzw. in Schulung (AMS)
  • +4,2 % Arbeitslosigkeit im August
  • 11,6 % Jugendarbeitslosigkeit
  • vida fordert: RWR-Card-Öffnung stoppen, Qualifizierung ausbauen, Löhne erhöhen, Kontrollen verschärfen
     

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