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Über Tod und Trauer am Arbeitsplatz

Auch wenn der Todesfall im privaten Bereich eintrifft, kommt die Trauer in die Arbeit mit. Daher ist es wichtig, sich dem Tod und dem Umgang mit Trauer im betrieblichen Umfeld zu widmen.

Tod und Trauer

Armin Fuchs

Tabuthema Tod: Red ma drüber?

Sagen wir, wie es ist: Die meisten von uns fühlen sich unsicher, wie sie mit einer Person umgehen sollen, die trauert. Sie wissen
nicht, was sie sagen oder tun sollen, aus Angst, etwas Falsches
zu sagen oder die trauernde Person noch mehr zu belasten.
Oftmals ist aber gerade das Arbeitsumfeld gefordert, Betrof-
fene durch den emotionalen Ausnahmezustand zu begleiten.
Und Trauer ist höchst individuell. Manche Trauernde werden
von sich aus das Gespräch suchen, andere wollen darüber
nicht reden, beides ist zu akzeptieren. Dennoch ist Trauer am
Arbeits­ platz keine Privatsache.

Fürsorgepflicht gefordert

Wenn plötzlich jemand aus dem direkten Arbeitsumfeld fehlt,
kann sich das auch auf die Rollenverteilung innerhalb eines
Teams oder einer Abteilung auswirken. Wie jede Veränderung
am Arbeitsplatz braucht es auch hier Regeln. Es braucht, wenn
man so will, einen Notfallplan. Führungskräfte sind hier nicht nur organisatorisch, sondern besonders in ihrer Fürsorgepflicht
gefordert. Im Idealfall gibt es bereits einen Leitfaden für den Um-
gang mit dem Tod am Arbeitsplatz oder sogar eine Betriebsver-
einbarung dazu.

Der Trauer Platz geben

Meist besteht der Wunsch, die Notwendigkeit oder sogar der
Druck, aus Effizienz- oder Produktivitätsgründen rasch zur „Nor-
malität“ zurückzukehren. Dennoch ist es wichtig, dass die Trauer
Zeit und Raum hat und sich die Kolleginnen und Kollegen von der
verstorbenen Person verabschieden können.

Trauerbox

Die Gewerkschaft vida hat für diesen Fall eine Trauer-Notfallbox
zusammengestellt. Die Box beinhaltet einen Bilderrahmen, eine
Kerze und ein Kondolenzbuch. Für Letzteres gibt es ein Heftchen
mit Ideen und Anregungen. Denn oft kommt es vor, dass sich Kol-
leg:innen zwar verabschieden wollen, aber die richtigen Worte
fehlen. Das Buch ergeht an die Hinterbliebenen und ist auch als
Zeichen und Ausdruck der Wertschätzung gedacht.

Im Trauerfall an deiner Seite: Die Trauervertrauensperson

Die Gewerkschaft vida hat sich bereits im Jahr 2016 dem The-
ma Tod und Trauer am Arbeitsplatz angenommen. Ein wichtiger
Teil ist die Ausbildung von Trauervertrauenspersonen. Jedes Jahr
startet ein Ausbildungszyklus in drei Modulen für Betriebsrätin-
nen und Betriebsräte sowie Personalvertreter:innen gemeinsam
mit der „Rundumberatung“ – mit dem Ziel, sich mit dem Thema
Tod und Trauer zu befassen. Mittlerweile gibt es rund 60 Kol-
leg:innen, die die Weiterbildung abgeschlossen haben und sich
des Themas in ihrem Betrieb annehmen.

Musterbetriebsvereinbarungen und Ratgeber

Zusätzlich zur Ausbildung gibt es eine Trauer-Musterbetriebsver-
einbarung und bereits die zweite Auflage des Ratgebers für den
Umgang mit Todesfällen am Arbeitsplatz. 

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