Zum Hauptinhalt wechseln

„Gemeinsam verschieden – gemeinsam stark“

Wie ÖBB, ÖZIV und vida gemeinsam Inklusion und Vielfalt in der Arbeitswelt vorantreiben.

vida Hören | Podcast

Canva

Was braucht es, damit Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen gleichberechtigt arbeiten können? Und was können Unternehmen, Interessenvertretungen, Politik und Gesellschaft zu mehr Inklusion in der Arbeitswelt beitragen? Diese Fragen stehen im Zentrum dieser Spezial-Episode von „vidaHören“. Dabei kommen drei engagierte Stimmen zu Wort: Horst Benigni, Vorsitzender der ÖBB-Konzernbehindertenvertretung, Gernot Reinthaler, Geschäftsführer des ÖZIV Bundesverbands, sowie Jovana Henschel von ÖZIV Support Steiermark. Es geht um alltägliche Herausforderungen, erfolgreiche Projekte und die Kraft guter Zusammenarbeit für eine barrierefreie Arbeitswelt.

Inklusion auf Schiene: Diversität leben

Barrierefreiheit beginnt im Kopf – und wird beim größten Mobilitätsdienstleister Österreichs, den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), Schritt für Schritt zur Realität. Horst Benigni ist bei der ÖBB-Infrastruktur AG beschäftigt. Seit einigen Jahren ist er als Behindertenvertrauensperson für seine Kolleg:innen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen im Einsatz. Mit 1. Juli 2025 hat Horst Benigni den Vorsitz der Behindertenvertretung im gesamten ÖBB-Konzern übernommen.

Horst Benignis Aufgaben als Behindertenvertrauensperson sind vielfältig: Sie reichen von persönlicher Beratung über Unterstützung bei Wiedereingliederungen bis hin zur Sensibilisierungsarbeit für Führungskräfte. Besonders stolz ist er auf innovative Projekte wie den „Chancenplan“ – ein Pilotprojekt der ÖBB-Infrastruktur AG, das Menschen mit Behinderungen regulär auf offene Arbeitsplätze bringt – ohne Sonderwege, aber mit gezielter Unterstützung.

privat

„Es gibt so viele Behinderungen, die nicht sichtbar sind und dadurch auch nicht thematisiert werden. Das wollen wir gemeinsam ändern.“

Horst Benigni, Vorsitzender der ÖBB-Konzernbehindertenvertretung

Zusammen barrierefrei: ÖBB und ÖZIV starten Pilotprojekt

Eine tragende Rolle in der betrieblichen Inklusion spielt ÖZIV – Österreichs größte Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen. Seit über 60 Jahren steht ÖZIV Betroffenen beratend, vermittelnd und unterstützend zur Seite – etwa durch das Angebot ÖZIV Support, das österreichweit individuelle Coachings anbietet. Auch für Unternehmen bietet ÖZIV mit „Access“ technische Beratung, Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen.

Ein besonderer Meilenstein ist das 2025 gestartete Pilotprojekt zwischen ÖBB und ÖZIV, bei dem an neun Standorten Sprechtage für ÖBB-Mitarbeiter:innen angeboten werden. Das Interesse ist groß – ein klares Zeichen für Bedarf und Wirkung.

Unsichtbare Behinderungen sichtbar machen

Doch trotz vieler Erfolge bleibt viel zu tun. Besonders unsichtbare Behinderungen wie chronische oder psychische Erkrankungen bleiben im Arbeitsalltag oft unerkannt – und damit auch unberücksichtigt, betont Horst Benigni.

Besondere Sorge bereitet Gernot Reinthaler die drohende Unterfinanzierung wichtiger Unterstützungsprojekte durch Kürzungen im Ausgleichstaxfonds. Die Forderung: ein inklusives Arbeitszeitmodell mit Lohnausgleich – wie es bei der Altersteilzeit oder Wiedereingliederung bereits existiert – vor allem für Menschen mit chronischen Erkrankungen, die nicht Vollzeit arbeiten können, aber dennoch wirtschaftlich abgesichert sein sollen.

ÖGB - Roland de Roo

„Arbeitsbedingungen müssen so gestaltet sein, dass sie den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen gerecht werden.“

Gernot Reinthaler, Geschäftsführer ÖZIV Bundesverband

Inklusionstagung als wichtiger Impulsgeber

Ein Höhepunkt der Zusammenarbeit ist jedes Jahr die Inklusionstagung, die von der Gewerkschaft vida gemeinsam mit Kooperationspartner:innen durchgeführt wird. Hier kommen Betroffene, Expert:innen, Betriebe und Interessenvertretungen zusammen – für Austausch, neue Ideen und politische Forderungen.

privat

„Veranstaltungen wie die Inklusionstagung sind unverzichtbar. Sie sensibilisieren, zeigen Lösungen auf und schaffen neue Netzwerke.“

Jovana Henschel, ÖZIV Support Steiermark

Die Inklusionstagung, die heuer Mitte Juni im ÖGB- und Gewerkschaftshaus in Wien stattfand, hat einmal mehr gezeigt: Vernetzung schafft Veränderung. Führungskräfte, Interessenvertretungen und Betroffene ziehen an einem Strang – für eine Arbeitswelt, in der Vielfalt als Stärke gelebt wird.

Wir kämpfen für dich

Von der Lehre bis zur Pension machen wir uns für dich stark. Wir kämpfen für deine Rechte und vertreten deine Interessen. Für dich heißt das: 

  • mehr Geld
  • mehr Freizeit
  • mehr soziale Sicherheit
  • mehr Gerechtigkeit
  • mehr Schutz
  • mehr Stärke
  • mehr Vielfalt
  • mehr Solidarität

Mehr Themen für dich