KV Ordensspitäler OÖ: Beschäftigte stellen Arbeitgebern und Politik ein Ultimatum
Über 6.000 Unterschriften für Lohnerhöhung und 35-Stunden-Woche übergeben.
KV Verhandlung
Die Geduld ist aufgebraucht: Beschäftigte der oberösterreichischen Ordensspitäler haben heute in Linz, Wels und Ried deutlich gemacht, dass es so nicht weitergeht. Mit 6.035 Unterschriften haben sie ihren Arbeitgebern und der Politik eine klare Botschaft überreicht: Inflationsausgleich jetzt – und eine schrittweise Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden!
Unterstützt wurden sie dabei von der Gewerkschaft vida. Vertreter:innen aller Oppositionsparteien waren vor Ort und nahmen die Absichtserklärungen persönlich entgegen. Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander hingegen blieb der Übergabe fern – mit der Begründung, KV-Verhandlungen seien Sache der Sozialpartner.
40-Tage-Ultimatum: „Ein Streik ist nicht ausgeschlossen“
Mit der Übergabe der Absichtserklärungen ist es nicht getan: Die Beschäftigten knüpften ein 40-Tage-Ultimatum an die Arbeitgeber und an die Landespolitik. In diesem Zeitraum finden drei Verhandlungsrunden statt – und die Beschäftigten erwarten Ergebnisse.
Martina Reischenböck, Gesundheitssprecherin der vida Oberösterreich und Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Vinzenz-Gruppe, sparte nicht mit klaren Worten:
„Wir haben oft genug um Unterstützung gebeten und nichts ist passiert. Die letzte Arbeitszeitverkürzung hatten wir 1975, also vor einem halben Jahrhundert. Das muss jetzt anders laufen. Ansonsten sehen wir uns gezwungen zu drastischeren Mitteln zu greifen – ein Streik ist nicht ausgeschlossen.“
„Keine Ausflüchte mehr“ – Verantwortung liegt bei Land und Arbeitgebern
Jahrelang wurde Verantwortung hin- und hergeschoben: Arbeitgeber zeigten auf die Politik, die Politik auf die Arbeitgeber. Für die Beschäftigten ist dieses Spiel vorbei.
Reischenböck betont:
„Bisher haben die Arbeitgeber auf die Politik verwiesen und die Politik wiederum auf die Arbeitgeber. Diese Ausflüchte lassen wir auf keiner der Seiten zu. Die Qualität der Gesundheitsversorgung hängt davon ab, ob unsere Arbeitsbedingungen endlich besser werden. Wir erwarten von der Landesregierung, dass an Lösungen für unsere Forderungen mitarbeitet. Damit nehmen wir bewusst auch Landeshauptmann Stelzer in die Verantwortung.“
Auch aus dem Kreis der Beschäftigten selbst wird klar gesagt, was auf dem Spiel steht.
Petra Huber, Krankenpflegerin bei den Barmherzigen Schwestern Linz, bringt es auf den Punkt:
„Täglich geben wir alles für unsere Patient:innen. Täglich stopfen wir die Lücken, die Spardruck und Personalmangel reißen. Das halten wir so nicht länger durch. Auch wir müssen gesund bleiben. Wir brauchen diese Arbeitszeitverkürzung jetzt!“
Nächster Verhandlungstermin am 5. Dezember
Bereits am Freitag, 5. Dezember, geht es weiter. Dann steht die nächste Runde der KV-Verhandlungen für die Ordensspitäler Oberösterreich an. Die Botschaft der Beschäftigten könnte klarer nicht sein: Sie erwarten ein Ende der Verzögerungstaktik – und beginnen notfalls selbst, den Druck massiv zu erhöhen.