Gute Arbeitsplätze für ein „sauberes Österreich“
vida fordert Kostenwahrheit im Güterverkehr – faire Bedingungen für die Schiene
Eisenbahn
Wenn Österreich seine Klimaziele ernst nimmt und gleichzeitig faire Arbeitsbedingungen sichern will, führt kein Weg an der Schiene vorbei. Die Gewerkschaft vida fordert daher eine ehrliche Kostenwahrheit im Verkehrssystem – und ein Ende der einseitigen Bevorzugung des LKW-Verkehrs.
„Wir kämpfen für den Erhalt und die Schaffung von guten Arbeitsplätzen bei den österreichischen Bahnen. Nur wenn es endlich Kostenwahrheit gibt, hat die Schiene die Möglichkeit mit der Straße aufzuschließen.“
Schiene statt Straße: Fakten sprechen für sich
Die aktuelle Diskussion um die LKW-Maut zeigt, wie sehr politische Entscheidungen darüber bestimmen, ob Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene gelingt. „In der aktuellen Debatte um die LKW-Maut sei es daher höchste Zeit, auf die Experten aus Wissenschaft und Praxis zu hören, wenn die Verlagerung auf die Schiene gelingen soll“, so Tauchner weiter.
Ein deutlicher Beleg für die strukturellen Ungleichgewichte ist der jüngste Bericht der Schienen-Control. Dieser zeigt klar auf, dass die Straße gegenüber der Schiene bevorzugt wird – etwa durch mangelnde Mautpflichten und Sozialdumping im grenzüberschreitenden Verkehr. „Lohn- und Sozialdumping, wie wir es durch den grenzüberschreitenden Straßengütertransport sehen, wollen wir nicht“, stellt Tauchner klar.
Regierungsprogramm gibt Rückenwind
Die Gewerkschaft vida sieht sich in ihrer Forderung durch das Regierungsprogramm bestätigt. Dort bekennen sich die Koalitionsparteien zur Verkehrsverlagerung für ein „sauberes Österreich“. „Das unterstützen wir“, unterstreicht Tauchner. Aber damit diese Ziele Realität werden, braucht es konkrete Maßnahmen.
Neben guten Arbeitsbedingungen und gezielten Fördermodellen müsse vor allem eines gelten: Verursacherprinzip. „Die Frächter sollen die von ihnen verursachten Kosten tragen – so wie das bei der Bahn durch das flächendeckende Infrastrukturbenützungsentgelt bereits der Fall ist“, so Tauchner.
Einnahmenpotenzial von 700 Millionen Euro
Dass eine faire LKW-Maut nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll wäre, bestätigt auch die heutige Ausgabe der Tiroler Tageszeitung. Dort spricht Günter Emberger, Vorstand des Instituts für Verkehrswissenschaften an der TU Wien, von bis zu 700 Millionen Euro, die durch eine flächendeckende LKW-Maut eingenommen werden könnten.
Gerhard Tauchner dazu: „In unseren transitgeplagten Regionen sind zwei Drittel der LKWs mit ausländischem Kennzeichen unterwegs. Auf ihren Beitrag zu verzichten, können wir uns in Österreich nicht leisten.“