vida

KV-Verhandlungen Privatkrankenanstalten: Gewerkschaft beantragt Streikfreigabe

Keine Bewegung der Arbeitgeber nach 5. Runde - Betriebsrät:innen-Konferenz beauftragte Gewerkschaft vida mit Ersuchen um Streikfreigabe

Am 2. Mai hielten die Betriebsrät:innen aus dem Bereich der Privatkrankenanstalten gemeinsam mit der Gewerkschaft vida eine Konferenz in Wien ab. Vorrangiges Thema waren die Kollektivvertragsverhandlungen, die zuletzt nach der fünften Runde ins Stocken geraten waren. Derzeit lautet das Angebot der Arbeitgeberseite: Ein Plus von 9,15 Prozent auf die Gehälter für die Mitarbeiter:innenin den Privatkrankenanstalten. Diese Erhöhung soll es aber nur auf die KV- und nicht auf die Ist-Gehälter geben. Damit wären die Privatkrankenanstalten bei der durchschnittlichen Entlohnung weiterhin eines der Schlusslichter in Österreich, was auch eine Studie der Arbeiterkammer untermauerte, die Kollektivverträge in der Gesundheitsbranche verglich. Nicht nur die Gehälter, auch die Ansprüche auf mehr Freizeit und höhere Zulagen für Nacht- und Sonntagsarbeit sind in vergleichbaren Kollektivverträgen deutlich besser. Da sich die Arbeitgeber auch nach der 5. Runde nicht bewegt haben, hat die Betriebsrät:innen-Konferenz einstimmig die Gewerkschaft vida mit der Beantragung der Streikfreigabe beauftragt. Zuvor hattesich bei Befragungen in den Betrieben schon eine Mehrheit von 95 Prozent für Kampfmaßnahmen ausgesprochen.

„Unser oberstes Ziel bei diesen KV-Verhandlungen ist ein Aufholen gegenüber anderen Kollektivverträgen im Gesundheitswesen. Es kann nicht sein, dass Beschäftigte in den Privatkrankenanstalten mit schlechteren Bedingungen abgespeist werden als in allen anderen Spitälern“, so vida-Verhandlungsleiter Harald Steer.

Diese Ungerechtigkeit verdeutlicht der Gewerkschafter am Beispiel einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin im 9. Dienstjahr. Im direkten Vergleich vierdient sie in einer Privatkrankenanstalt monatlich rund 500 Euro weniger als in einem Ordensspital. „Wenn die Privatkrankenanstalten am Arbeitsmarkt konkurrenzfähig bleiben möchten, muss diese eklatante Gehaltslücke drastischverringert werden“, betont der Gewerkschafter.

Die Arbeitgeberseite habe laut Steer, insbesondere was Arbeitszeit und Zulagenbetrifft, keine substanziellen Verbesserungen geboten. Die Gewerkschaft vida sei nach wie vor offen für Gespräche. Für einen fairen KV-Abschluss müssen sich aber auch die Arbeitgeber bewegen, so Steer.

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Gesundheit Johann-Böhm-Platz 1
1020 Wien
+43 (0) 1 534 44 79 620 +43 (0) 1 534 44 102 410 gesundheit@vida.at
Über uns

Der Fachbereich Gesundheit in der Gewerkschaft vida vertritt eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen, die ein gemeinsames Betätigungsfeld vereint – nämlich das Wohlergehen von Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Hier finden sich sämtliche Mitarbeiter:innen von Privatkrankenanstalten und Konfessionellen Einrichtungen Österreichs – von der hochdotierten Primaria bis zur Reinigungskraft. Wir vertreten auch die Beschäftigten der Sozialversicherung. Die Mitarbeiter:nnen der Bäder und Kuranstalten gehören zu dem vida-Fachbereich sowie Arbeiter:innen in Sauna-, Solarien- und Bäderbetrieben, Heilmasseur:innen und die medizinischen MasseurInnen in selbständigen Ambulatorien für physikalische Behandlungen, sofern es sich nicht um Angestellte oder Beschäftigte in Arztpraxen und Spitälern handelt. Dabei engagieren wir uns für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Sie sind unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzender: Gerald Mjka
Fachbereichssekretär:innen: Farije Selimi, Markus Netter