Tag der Pflege
Zum Tag der Pflege: Alle Augen auf Gesundheits- und Sozialberufe
Gewerkschaften im ganzen Land setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege ein.
Am 12. Mai, dem Tag der Pflege, richten die Gewerkschaften einen Appell an die Bundesregierung: Es braucht nachhaltige Lösungen, um jetzt und auch in Zukunft einen starken Gesundheits- und Sozialbereich zu sichern. Die Herausforderungen sind groß: steigende Belastungen, fehlende Planbarkeit und unzureichende finanzielle Absicherung prägen den Alltag vieler Beschäftigter. Claudia Neumayer-Stickler, Leiterin des Referates für Gesundheitspolitik des ÖGB, fordert mehr Finanzierung: „Es braucht eine nachhaltige und ausreichende Finanzierung im Gesundheitswesen und Langzeitpflegesystem. Die Finanzierungssicherheit ist die Basis, damit wir den Menschen auch morgen noch eine gute Versorgung garantieren können.“
Emotionale Nähe und echte Gespräche
„Zeit für echte Gespräche und emotionale Nähe – das ist Menschsein. Dafür brauchen wir Rahmenbedingungen, die nicht nur Zahlen, sondern Menschen sehen“, betont Martina Lackner, Expertin im Referat für Sozialversicherungspolitik des ÖGB.
Roul Maszar, stellvertretender Vorsitzender von younion Team Gesundheit, spricht sich ebenfalls für ein respektvolles Miteinander im Gesundheitswesen aus: „Wir arbeiten mit und für Menschen – Fairness und gegenseitige Achtung dürfen nicht unter dem steigenden Druck verloren gehen.“
Bessere Arbeitsbedingungen und Planbarkeit
Edgar Martin, Vorsitzender von younion Team Gesundheit, fordert: „Gemeinsam für gute Arbeitsbedingungen, das ist unser Ziel. Denn wir können nur gemeinsam stark sein, wenn wir faire Bedingungen haben – für alle Berufsgruppen.“
„Für planbare Freizeit und stabile Dienstpläne setze ich mich ein. Wer immer nur kurzfristig einspringt, kann selbst kaum leben“, so Sylvia Gassner, Zentralbetriebsrätin beim Roten Kreuz Steiermark und Vorsitzende des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida.
Anerkennung für Pflege in der Behindertenarbeit
Beatrix Eiletz, Betriebsratsvorsitzende der Volkshilfe Steiermark, betont: „Pflege in der Behindertenarbeit aufwerten! Nur so können wir eine gutversorgte Gesellschaft gestalten.“
Faire Entlohnung und Wertschätzung für soziale Berufe
„Profis müssen gut bezahlt werden! Soziale Arbeit ist mehr wert als ihr aktuell beigemessen wird“, erklärt Eva Scherz, Kollektivvertragsverhandlerin der Gewerkschaft GPA.
„Dein Wissen verdient Anerkennung! Medizinische Berufe erfordern kluge Köpfe – und die brauchen faire Bezahlung und Entwicklungsmöglichkeiten“, fordert Jehona Filka, DGKP und Betriebsrätin am UK Wiener Neustadt.
„Die Arbeit im Pflege- und Betreuungsbereich verdient deutlich mehr Respekt! Die Kolleginnen und Kollegen leisten körperliche und emotionale Schwerarbeit“, ergänzt Reinhard Waldhör, Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft.
Personalaufstockung für eine gute Versorgung
Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida, fordert: „Wir brauchen mehr Personal. Ohne Personal geht sich gute Versorgung nicht mehr aus – weder für die Menschen noch für uns Beschäftigte.“
Forderung nach konkreten Maßnahmen
Die gemeinsame Botschaft der Gewerkschaften: „Alle Augen auf uns! Um auch in Zukunft gut für unsere Pflegekräfte und das Gesundheitssystem sorgen zu können, brauchen wir jetzt konkrete Maßnahmen. Wir müssen die Arbeitsbedingungen verbessern, eine faire Entlohnung sicherstellen und die Finanzierung im Gesundheits- und Sozialbereich langfristig sichern. Ein herzliches Dankeschön an alle, die tagtäglich im Gesundheits- und Sozialbereich arbeiten und sich mit viel Engagement und Hingabe um das Wohl der Menschen kümmern.”
Aktionen zum Tag der Pflege
I Vorfeld gab es in Niederösterreich bereits am 5. Mai eine Aktion im Therapiezentrum Buchenberg und in Kärnten am 9. Mai eine Pressekonferenz zum dramatsichen Personalmangel in den Pflegeheimen.
In der Steiermark stellten Gewerkschafter:innen am 12. Mai 70 lebensgroße Pappfiguren in der Stadt Graz auf, die die Vielfalt aller Berufsgruppen im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich – von Reinigung bis Medizintechnik - symbolisieren . Ziel dieser Medienaktion ist es, Sichtbarkeit zu schaffen und die Systemrelevanz aller Beteiligten zu betonen. In Vorarlberg verteilten Kolleg:innen frühmorgens an den Bahnhöfen Bludenz, Feldkirch, Hohenems, Dornbirn, Bregenz und Riedenburg Info-Postkarten mit dem Slogan „Mit uns in sicheren Händen“. In Feldkirch gibt es zudem eine große Infoaktion beim Katzenturm mit Reanimationspuppen, Blutdruck- und Blutzuckermessung sowie Anschauungsmaterial. Damit machten sie greifbar, was Menschen in Gesundheitsberufen leisten. In Tirol gab es am 12. Mai eine große Demonstration, zu der der ÖGB gemeinsam mit den Gewerkschaften vida, GPA, GÖD und Younion aufrief. Die zentrale Forderung: echte Verbesserungen für die Beschäftigten im Pflege- und Gesundheitsbereich.
In Wien traf sich ein Team an Gewerkschaftsvertreter:innen mit Bundesministerin Korinna Schumann, um politische Aufmerksamkeit für dringend nötige Verbesserungen zu schaffen.
Forderungen für die Pflege
- Mehr Personal
- Stabile Dienstpläne
- Faire Bezahlung
- Ausbau von Versorgungsangeboten
- Ausreichende Finanzierung