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„Deine Gewerkschaft lässt niemanden zurück. Koste es, was es wolle!“

vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit im Interview.

vida-Magazin: „Gute Pflege für alle“ titelt unsere Ausgabe. Wie schaut die denn aus?

Roman Hebenstreit: Gute Pflege für alle beginnt bei guten Arbeitsbedingungen. Der Arbeitsalltag der Kolleginnen und Kollegen im Gesundheits- und Pflegebereich sieht aber anders aus. Sie arbeiten seit Monaten Tag für Tag unter schwersten Bedingungen. Doch schon vor der Corona-Pandemie lag vieles im Argen. Viele Beschäftigte haben ihre Belastungsgrenzen überschritten. Damit gute Pflege für alle möglich wird, muss sich also rasch etwas ändern.

vida-Magazin: Was fordert die Gewerkschaft?

Roman Hebenstreit: Es braucht neben besseren Arbeitsbedingungen mehr Personal und mehr Geld. Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung bei jedem Budget auf die Pflege und die Gesundheit vergisst. Wenn die Politik so weitermacht, steuern wir auf einen Kollaps im Gesundheits- und Pflegesystem zu. Nach wie vor unverständlich für mich ist auch, dass viele Beschäftigte, die seit Monaten an vorderster Front gegen das Virus kämpfen, beim Corona-Bonus der Bundesregierung noch immer ausgeschlossen sind. Was wurde aus dem Versprechen von Ex-Kanzler Kurz, „Niemand wird zurückgelassen. Koste es, was es wolle?“

vida-Magazin: 4. Lockdown in Österreich, was sagst du dazu?

Roman Hebenstreit: Die Pandemie ist mittlerweile außer Kontrolle. Intensivstationen und das Gesundheitspersonal sind am Limit. Wir fordern eine nachhaltige Abfederung der Auswirkungen der Pandemie für alle Menschen, die Österreich seit 20 Monaten am Laufen halten und – im Gegensatz zur Regierung – den Totalkollaps unseres Wirtschafts- und Gesundheitssystems verhindert haben. Die Bundesregierung muss endlich dafür sorgen, dass mit dem Steuergeld der BürgerInnen auch die Probleme der Bevölkerung gelöst werden.

vida-Magazin: vida kämpft für ein gutes Leben für alle. Was bedeutet das konkret?

Roman Hebenstreit: Die Corona-Krise hat uns alle vor neue Herausforderung gestellt. Für viele Menschen geht es seit über einem Jahr schlichtweg ums Überleben. Die Gewerkschaft ist mehr denn je gefragt und gefordert. Wir sind für unsere Mitglieder mit Information, Schutz und Beratung in ganz Österreich im Einsatz. Wir machen uns weiter dafür stark, dass man von Arbeit nicht nur überleben, sondern gut leben kann. Deshalb setzen wir uns mit voller Kraft für 1.700 Euro Mindestlohn in allen vida-Branchen ein. Für viele Menschen sind derzeit die steigenden Kosten für Wohnen und Energie eine große Belastung. Deshalb fordern wir, gemeinsam mit dem ÖGB, ein Entlastungspaket von der Bundesregierung ein. Wir wollen, dass alle ein gutes Leben haben, nicht nur jene, die es sich richten können.

vida-Magazin: Wir blicken auf 2022, was zählt im neuen Jahr?

Roman Hebenstreit: Neben Gesundheit vor allem Gerechtigkeit und Solidarität. Dafür gibt es für mich ein klares Ziel: Wir müssen 2022 mehr werden. Unsere vida-Familie muss weiter wachsen, um eine starke Gegenmacht zu einer Politik zu werden, die ausschließlich in die Taschen derer wirtschaftet, die ohnehin schon genug haben. Es gibt noch zu viele Ungerechtigkeiten, die reiche Menschen und Konzerne bevorzugen und das soziale Gleichgewicht gefährden. Wir kämpfen weiter Tag für Tag für faire Einkommen, gute Arbeitsbedingungen und ein sozial gerechtes Österreich. Als Vorsitzender der Gewerkschaft vida werde ich mich mit meinem Team auch in Zukunft für ein gutes Leben für alle einsetzen. Ich bedanke mich bei allen BetriebsrätInnen, FunktionärInnen, MitarbeiterInnen und Mitgliedern für die Treue und Unterstützung. Wir brauchen euch – mehr denn je! Ich wünsche uns allen ein gutes und gesundes Jahr 2022!

vida-Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!
 

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