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Geldregen nach KV-Herbst: Die Löhne steigen in vielen Branchen kräftig an.

Die Lohnrunden im „heißen KV-Herbst“ standen im Zeichen der großen Teuerung. Die Gewerkschaft vida setzte bei allen KV-Verhandlungen auf nachhaltige Reallohnerhöhungen, denn auch die Preissteigerungen bleiben. Einmalige Teuerungsprämien wurden nur „obendrauf“ akzeptiert. Die KV-Abschlüsse mussten hart erkämpft werden, denn die Gegenwehr der Arbeitgeber war enorm. Unser Einsatz hat sich ausgezahlt.

Teuer, teurer, am teuersten

Nach der Corona-Krise traf uns im letzten Jahr die große Teuerung ... Ob im Supermarkt, an der Tankstelle, bei der Miete oder auf der Stromrechnung: Wir alle spüren die Kostenexplosion. Viele fragen sich: Wie soll ich die laufenden Rechnungen bloß bezahlen? Reicht mein Einkommen noch aus? Gefragt war hier die Gewerkschaft vida. Wir haben im September den heißen KV-Herbst eingeläutet und in den letzten Wochen Kollektivvertragsabschlüsse erkämpft, die sich sehen lassen können. Über 150 Kollektivverträge verhandelt die Gewerkschaft vida und das für ganz viele unterschiedliche Berufsgruppen.

Rauf mit den Löhnen

Im heißen KV-Herbst hatten wir alle Hände voll zu tun. Schließlich galt es, gegen die enorme Inflation anzukämpfen und die Löhne kräftig anzuheben. Denn die Teuerungswelle stellt immer mehr Menschen vor große finanzielle Herausforderungen. Vor allem Beschäftigte mit geringen Einkommen sorgen sich, ob sie die stark steigenden Kosten noch stemmen können. Daher hat die Gewerkschaft vida im September den Sozialpartner Wirtschaftskammer zu Sonder-KV-Verhandlungen in vielen vida-Branchen aufgefordert – mit einer klaren Stoßrichtung: KV-Abschlüsse deutlich über der Inflationsrate und, wo noch nicht erreicht, einen monatlichen Bruttomindestlohn von 2.000 Euro.

Starker Zusammenhalt

In vielen Branchen waren nicht nur viele Verhandlungsstunden nötig, sondern auch zahlreiche Betriebsversammlungen bis hin zu Warnstreiks. So standen am 28. November für 24 Stunden alle Züge österreichweit still, nachdem sich die Arbeitgeberseite in den Verhandlungen kaum bewegt hatte. Die 50.000 Eisenbahnbeschäftigten standen geschlossen zusammen und wichen mit uns nicht vom gesetzten Ziel ab – mit Erfolg. Nach weiteren zähen Verhandlungsstunden lag ein verbessertes Angebot auf dem Tisch. Die Einkommen der EisenbahnerInnen steigen beginnend mit Dezember 2022 stufenweise bis Februar 2024 um Fixbeträge kräftig an. Für 2022 und 2023 gibt es ein Gehaltsplus von durchschnittlich 8,9 bis 10,8 Prozent. In den untersten Einkommensbereichen steigen die Einstiegsgehälter sogar um 17,3 Prozent an. Darüber hinaus erhalten alle Beschäftigten eine Teuerungsprämie.

Mehr Geld statt Applaus

Gestreikt wurde aber nicht nur auf Österreichs Schienen, sondern auch in den Ordensspitälern und zuletzt, am 14. Februar, in den Privatkrankenanstalten. Seit Jahren arbeitet das Gesundheits- und Pflegepersonal am Limit, schon vor der Corona-Krise. Die Beschäftigten haben an vorderster Front gegen das Corona-Virus gekämpft. Es kann also nicht sein, dass sie ordentlichen Lohnerhöhungen hinterherlaufen müssen. Deshalb war für die Gewerkschaft vida klar: Die Löhne müssen rauf – und zwar rasch! Nach dem Warnstreik in den Ordensspitälern am 23. November bewegte sich die Arbeitgeberseite dann doch. Für die Beschäftigten gibt es ein starkes Einkommensplus von bis zu 11,2 Prozent und darüber hinaus einen Teuerungsausgleich von bis zu 1.029 Euro. Zu  Redaktionsschluss dieser Ausgabe, am 14. Februar, streikten die Beschäftigten der Privatkrankenanstalten. Auch hier war die Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen sehr hoch. Denn auch hier wissen viele nicht, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Wir sind weiter verhandlungsbereit und im Einsatz für einen KV-Abschluss deutlich über der Inflation.

2.000 Euro Mindestlohn erreicht

Ausgezahlt hat sich der KV-Kampf auch für die Beschäftigten bei privaten Autobusbetrieben. Auch hier stand die Arbeitgeberseite auf der Bremse. Die Wirtschaftskammer war lange Zeit nicht bereit, über kräftige Reallohnerhöhungen zu verhandeln. Es wurden daher Betriebsversammlungen einberufen, und die Mitglieder wurden befragt, ob sie bereit sind, gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen mitzutragen – fast 90 Prozent waren dafür. Ein Streik war dann doch nicht nötig. Die Wirtschaftskammer hat eingelenkt und ein Angebot vorgelegt, das nach einer Mitgliederbefragung angenommen wurde. Der KV-Abschluss bringt den Beschäftigten ein Lohnplus von bis zu 11,1 Prozent. Auch das festgesetzte Ziel „2.000 Euro Bruttomindestlohn“ konnten wir erreichen. Obendrauf gibt es eine Teuerungsprämie.

Hier sieht man wieder: Gemeinsamer Einsatz zahlt sich aus. Wir bedanken uns bei allen Beschäftigten und BetriebsrätInnen. Ihr habt uns den Rücken gestärkt. Durch das gemeinsame Engagement und den starken Zusammenhalt haben wir die gesetzten Ziele erreicht.


Gemeinsam stark 

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