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KV-Abschluss im Hotel- und Gastgewerbe

Reallohnzuwachs für die 230.000 Beschäftigten in der Branche gelungen.

In der dritten Verhandlungsrunde heute Mittwoch, 22. Februar 2023, konnten sich die Gewerkschaften vida und GPA mit der Wirtschaftskammer Österreich auf einen Kollektivvertragsabschluss im Hotel- und Gastgewerbe einigen. Für die Beschäftigten gibt es ab 1. Mai 2023 im Durchschnitt 9,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt.

„Damit ist zumindest ein Reallohnzuwachs und ein erster notwendiger Schritt in Richtung 2.000 Euro Mindestlohn für die 230.000 Beschäftigten in der Branche gelungen.“

Berend Tusch, Vorsitzender vida-Fachbereich Tourismus
 

2.000-Euro-Mindestlohn-Ziel ein Stück näher

Der neue Brutto-Mindestlohn für Hilfskräfte liegt ab 1. Mai 2023 bei 1.800 Euro und für Fachkräfte in den ersten beiden Berufsjahren bei 1.860 Euro. Die Lehrlingseinkommen liegen ab 1. Mai bei 925 Euro im ersten Lehrjahr, 1.035 Euro im zweiten, 1.215 Euro im dritten und 1.305 Euro im vierten Lehrjahr.

Weiterhin großer Aufholbedarf auf Arbeitgeberseite

Als Mogelpackung habe sich hingegen der von der Wirtschaftskammer mehrmals als Empfehlung an die Betriebe und sogar in Medien betonte Teuerungsausgleich als Einmalzahlung herausgestellt. „An den Teuerungsausgleich von 400 Euro konnten sich die Arbeitgebervertreter in der dritten Runde am Mittwoch nicht mehr erinnern“, kritisiert Tusch das alles andere als vertrauensfördernde Vorgehen des Verhandlungs-Gegenübers. Der Arbeitsmarkt sei ein Markt mit Angebot und Nachfrage wie jeder andere - dementsprechend habe die Tourismusbranche sehr starken Aufholbedarf im Wettbewerb um Arbeitskräfte, so Tusch. „Ob die Zugeständnisse der Arbeitgeber reichen, um der stark gestiegenen Nachfrage an Arbeitskräften gerecht zu werden, bleibt fraglich“, so vida-Gewerkschafter Tusch.


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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz