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Medieninformation vida Oberösterreich zu Eisenbahner-Streik: Wir bitten um Verständnis!

Keine Einigung in 5. Runde daher 24-stündiger Warnstreik am Montag

Die KV-Verhandlungen für die Beschäftigten im Eisenbahnbereich sind am Sonntagvormittag in der nunmehr fünften Verhandlungsrunde vorläufig gescheitert. Der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat nach über zehn KV-Verhandlungsstunden für die 50.000 Eisenbahnbeschäftigten überraschend ein neues zeitlich befristetes Angebot vorgelegt.
 
„Das ursprüngliche Angebot der Arbeitgeber von 200 Euro monatlichen Fixbetrag wurde lediglich um acht Euro erhöht. Acht Euro wenden keinen Warnstreik ab“, sagt Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida Oberösterreich und verweist auf die ursprüngliche Forderung der Gewerkschaft, allen Beschäftigten einen Teuerungsausglich über 500,- Euro zuzugestehen.
 
„Wir kämpfen für einen nachhaltigen Teuerungsausgleich, der angesichts der explodierenden Preise vor allem niedrigere und mittlere Einkommen stärker entlastet“, ergänzt Engelbert Eckhart, Landesgeschäftsführer der vida Oberösterreich. "Solange es bei der Eisenbahn noch 40-Stunden-Jobs gibt wie im Nachtzug, wo KollegInnen 1.356 Euro netto im Monat als Einstiegsgehalt bekommen, gibt es im Kollektivvertrag noch massiven Aufholbedarf." Derartige Nettoeinkommen liegen erheblich unter der Armutsgefährdungsschwelle, die für einen Einpersonenhaushalt inflationsbereinigt mittlerweile bei über 1.500 Euro netto pro Monat liegt.
 
Die Gewerkschaft vida wird daher am 28.11.2022 von 0-24 Uhr einen österreichweiten 24-stündigen Warnstreik durchführen. „Wir sind uns dessen bewusst, dass der Warnstreik in die Mobilität von Pendlerinnen und Pendlern, Schülerinnen und Schülern, all unserer hochgeschätzten Kundinnen und Kunden eingreift“, so Woisetschläger und bittet um Verständnis für die drastische Maßnahme.

 
Bahn als Zukunftsbranche

Der vida-Landesvorsitzende verweist darauf, dass alle Bahnen im vergangenen Jahr wirtschaftlich Top-Ergebnisse eingefahren haben und gleichzeitig unter massivem Personal- und Nachwuchsmangel leiden. „Im Gegensatz zu anderen Branchen, die im kommenden Jahr mit Auftragsrückgängen und Verlusten kämpfen werden, ist für die Eisenbahnen als grüne Zukunftsbranche keine Krise in Sicht. Umso unverständlicher ist die starre Haltung der Arbeitgeber!“
 
„Wir fordern weiterhin einen monatlichen Fixbetrag in Höhe von 400 Euro auf KV- und Ist-Löhne, weil dieser insbesondere die niedrigen und mittleren Einkommen in Zeiten der anhaltenden Rekordinflation von inzwischen 11 Prozent stützt“, bekräftigt Helmut Woisetschläger.

 

Rückfragen an:

  • Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender der vida, +43 664 8367678
  • Engelbert Eckhart, Landesgeschäftsführer der vida, +43 664 6145118
Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Tourismus Johann-Böhm-Platz 1
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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz