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Tag der Elementarpädagogik: ÖGB macht mit Feuer und Flamme-Aktion erneut auf Missstände aufmerksam

ÖGB-Vizepräsidentin Schumann: „Die KollegInnen brennen für ihren Job, wir werden alles tun, damit sie nicht ausbrennen”
Immer noch bleiben die Beschäftigten in Kleinkindergruppen, Kindergärten und Horten ungehört. „Am Tag der Elementarpädagogik können wir sagen, dass sich leider immer noch nichts geändert hat. Dieser festgefahrene Zustand muss endlich aufhören”, fordert Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende. Die Elementarpädagogik sei von der Regierung immer schon vergessen worden. „Hier ist der Bund gefordert, endlich Verantwortung zu übernehmen”, unterstreicht Schumann. Zum Aktionstag hatten der ÖGB und die Gewerkschaften younion _ Die Daseinsgewerkschaft, vida und GPA ein Herz aus Fackeln gebildet: „Wir sind heute Feuer und Flamme, denn die KollegInnen brennen für ihren Job, und wir werden alles tun, damit sie nicht ausbrennen”, sagt Schumann.  
 
Mehr Personal und verbesserte Rahmenbedingungen 
 
„Wir brauchen mehr Personal! Und das bekommen wir nur durch verbesserte Arbeitsbedingungen und eine Ausbildungsoffensive in ganz Österreich”, erklärt Sylvia Gassner, Vorsitzende des vida-Fachbereichs Soziale Dienste. Auch sollten alle Beschäftigten und allen geführten Gruppenformen gezielt angesprochen und berücksichtigt werden, fordert Karin Samer von der GPA, die als Betriebsratsvorsitzende der Kinderfreunde Wien tätig ist.  
 
„Schon vor Corona waren wir in einer schwierigen Situation, die Pandemie hat die Lage noch einmal verschärft: Es fehlt an Personal und Geld für alle Berufsgruppen und alle geführten Gruppenformen, wir haben immer noch keine einheitliche Teststrategie für Kinder. Die KollegInnen, die Kinder und deren Eltern haben ein Recht auf ein sicheres Umfeld. Zusätzlich müssen Kleinkindergruppen, Horte und Kindergärten bessere Bedingungen bieten, beispielsweise braucht es kleinere Gruppen und mehr Personal, das gleichzeitig anwesend sein kann”, so Samer. 
 
Der Beruf muss wieder attraktiver werden – nicht nur mit Hilfe einer Ausbildungsoffensive und verbesserten Arbeitsbedingungen, sondern auch das gesellschaftliche Bild müsse sich ändern, sagt Judith Hintermeier, Elementarpädagogin und Bundesfrauenreferentin der younion _ Die Daseinsgewerkschaft. „Der Kindergarten ist keine Aufbewahrungsstätte, sondern die erste Bildungseinrichtung im Leben eines Menschen. Das muss endlich in die Köpfe der Gesellschaft und der Politik“, unterstreicht Hintermeier abschließend.  
 
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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz