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Gewerkschaften fordern klarere Kommunikation und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in der Elementarpädagogik

Beschäftigte bemühen sich, die Situation bestmöglich zu lösen und ersuchen Eltern um Kooperation.

Mit dem heutigen Tag ist Österreich erneut im Lockdown. Die Regelungen für den Kindergarten- und Hortbetrieb sind reine Empfehlungen für die Eltern. Die Kinder sollen, wenn möglich, zu Hause bleiben, müssen dies aber nicht. „Die Kommunikation zu den neuen Regelungen für Kindergärten lief denkbar unglücklich“, ist ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann empört: „Die Verantwortung wird den Eltern aufgehalst, das Personal in der Elementarpädagogik kann überhaupt nicht abschätzen, wie viele Kinder tatsächlich kommen und welche Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind.“

Situation bestmöglich lösen

Die Beschäftigten in der Elementarpädagogik sind jedenfalls bemüht, die Situation bestmöglich zu regeln. „Eltern, die eine Betreuung benötigen, können ihre Kinder auf jeden Fall in unsere Einrichtungen bringen“, klärt Judith Hintermeier, Pädagogin und Bundesfrauenreferentin in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft, auf. „Ansonsten wäre es eine große Unterstützung, wenn Kinder zu Hause bleiben könnten, damit alle einen Beitrag zur möglichst schnellen Abflachung der vierten Corona-Welle beitragen, denn die derzeitigen Treiber sind in den jüngeren Altersgruppen zu finden“, ergänzt Christa Hörmann, stellvertretende Vorsitzende in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.

Es braucht flächendeckende Tests

Damit der Betrieb in den Kindergärten und Horten trotzdem gut weitergeführt werden kann, braucht es umfassende Schutzmaßnahmen. „Wir brauchen unbedingt eine flächendeckende Testinfrastruktur auch in den Kindergärten, damit Krankheitsfälle möglichst schnell entdeckt und darauf reagiert werden kann, denn Kinder haben zumeist asymptomatische Verläufe. Die Tests sollen von den Einrichtungen ausgegeben und von den Eltern durchgeführt werden“, sagt Karin Samer von der Gewerkschaft GPA und Betriebsratsvorsitzende der Wiener Kinderfreunde.

Forderungen der Gewerkschaften bleiben aufrecht

Die neuen Bestimmungen belasten das Personal aber weiter. „Wir haben bereits vor einem Monat bei Protesten klar gemacht, dass es dringend Verbesserungen in der Elementarpädagogik braucht. Bisher hat sich aber nichts getan, sondern die Situation ist – im Gegenteil – für das Personal noch schwieriger geworden“, beklagt Sylvia Gassner, Vorsitzende des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida. Es brauche dringend mehr Personal, mehr Geld, kleinere Gruppen, eine Ausbildungsoffensive und ein einheitliches Bundesrahmengesetz, so die Gewerkschafterin.

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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz