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Tourismus-Abwanderungswelle droht

Ohne Fixkostenzuschuss wird die Branche MitarbeiterInnen nicht halten können.

Mit der vierten Corona-Welle droht die nächste Abwanderungswelle von Beschäftigten in der Gastronomie und Hotellerie. Die Kolleginnen und Kollegen haben Angst, dass sie in den nächsten Wochen ihren Job verlieren oder wieder Lohneinbußen in Kauf nehmen müssen und schauen sich nach anderen Möglichkeiten um. Die Forderungen der Arbeitgeber nach finanzieller Unterstützung durch die Bundesregierung sind irritierend. Es ist zwar verständlich, dass die Betriebe Planungssicherheit brauchen und es wahrscheinlich nicht ohne Unterstützungsleistungen geht, wenn die Gäste ausbleiben sollten. Dennoch fordern wir bereits seit dem Frühjahr einen Fixkostenzuschuss für Beschäftigte, der jedoch weiterhin ausbleibt.

„Die Sorgen und Existenzängste der Beschäftigten auf der anderen Seite waren der Regierung bisher aber immer völlig egal und so wie es ausschaut, ändert sich daran nichts.“

Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida

Abwanderung von MitarbeiterInnen ist vorprogrammiert

Kommt der Fixkostenzuschuss nicht, ist die Abwanderung von MitarbeiterInnen vorprogrammiert. Dabei könne sich die Tourismus-Branche keinen weiteren Verlust von Beschäftigten leisten.

„Die Betriebe beschweren sich seit Jahren über zu wenig Personal und fordern regelmäßig die Öffnung des Saisonierkontingents. Daran, dass man die Arbeitsbedingungen verbessert und den Menschen auf dem österreichischen Arbeitsmarkt Perspektiven gibt, haben die Vertreter der WKÖ aber noch nie gedacht.“

Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida

Er betont weiters, dass die Kolleginnen und Kollegen aus Überzeugung Gastgeber sind, aber ein Vollzeitjob so viel Einkommen bringen muss, dass ein gutes Leben möglich ist. Auch der Arbeitsmarkt ist ein Markt mit Angebot und Nachfrage: Stimmt das Angebot nicht, gibt es auch keine Nachfrage. „Leider bietet der Tourismus seit Jahren keine attraktive Arbeitsumgebung mehr“, meint Tusch.

 

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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz