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Gewerkschaften GPA und vida zu Pflegedesaster: Senecura Kirchberg ist Symptom für krankendes System

Minister Mückstein muss Pflege zur Priorität machen.

Die Gewerkschaften GPA und vida sehen sich angesichts der profil-Recherchen über das „enthumanisierte Desaster“ in einem niederösterreichischen Senecura-Pflegeheim in ihren Forderungen nach deutlich mehr Personal bestätigt.

Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA: „Die vollkommen unzureichende Personalausstattung gefährdet sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner der Heime, als auch die Gesundheit der Beschäftigten. Es braucht sofort mehr Personal im Pflege- und Betreuungsbereich. Das lässt sich nur mit besseren Arbeitsbedingungen, mehr Freizeit und mehr Gehalt erreichen.“

Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida: „Einen massiven Personalmangel gibt es in der gesamten Branche. Gerade deswegen müssen private Unternehmen wie Senecura von den Bundesländern stärker kontrolliert werden. Auch Landeshauptfrau Mikl-Leitner darf hier nicht wegsehen und muss für Verbesserungen sorgen.“

Teiber und Hebenstreit sehen im Fall des Senecura-Heims Kirchberg am Wechsel ein Symptom für ein insgesamt schon lange krankendes System in der Pflege und Betreuung. Die GewerkschafterInnen appellieren: „Minister Mückstein, machen Sie Pflege zu Priorität! Es braucht nicht die zehnte Arbeitsgruppe oder Enquete, sondern Sofortmaßnahmen. Die Gewerkschaften stehen mit ihrer Expertise für Gespräche bereit.“

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Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
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