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Bezahlte Maskenpause: Gewerkschaft vida appelliert an Bundesregierung

vida-Hebenstreit: „Klatschen allein sorgt für keine Entlastung“

Die Corona-Krise hat das berufliche und gesellschaftliche Leben auch in Österreich völlig auf den Kopf gestellt. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist aber im Arbeitsalltag längst zur neuen Realität geworden. Dass der Schutz aller hierbei Priorität hat, ist selbstverständlich. „Dabei dürfen wir aber nicht auf all jene Beschäftigten vergessen, die den ganzen Tag über bei ihrer Arbeit Maske tragen müssen“, sagt vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit und appelliert an die Bundesregierung für eine bezahlte Maskenpause für diese Beschäftigten.

Viele der Betroffenen würden oftmals körperlich anstrengende Arbeiten verrichten - wie zum Beispiel eine Friseurin, die den ganzen Tag stehend Haare schneidet, färbt und mit einem heißen Fön hantiert. Oder ein Kellner, der seinen Gästen unzählige Getränke und Speisen serviert, Tische abräumt und wischt. „Alles Tätigkeiten, die viel Körpereinsatz benötigen und oftmals schon ohne Maske eine Herausforderung sind. Jetzt ihre Arbeit mit Maske erledigen zu müssen, das bedeutet noch mehr Belastung“, so der vida-Gewerkschafter.

Dementsprechend klar ist die Forderung nach einer bezahlten Maskenpause. „Nachdem es sich die Kolleginnen und Kollegen nicht aussuchen können, ob sie die Maske tragen wollen oder nicht, kann es nicht sein, dass man auf die Beschäftigten vergisst“, sagt der vida-Vorsitzende.

Egal ob im Tourismus, in der Dienstleistung, bei den Sozialen Diensten oder in der Reinigung und Bewachung: „Es ist eine Frage der Fairness, all jenen Kolleginnen und Kollegen, die seit Monaten unermüdlich unser Land am Laufen halten und durch ihr Maskentragen ebenfalls einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Corona leisten, ein maskenfreies Durchatmen durch zusätzliche, bezahlte Maskenpausen zu ermöglichen“, sagt Hebenstreit und betont, dass Klatschen und lobende Worte für den Einsatz, den die Beschäftigten in diesen herausfordernden Monaten bringen, nicht ausreicht.

 

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Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
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