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vida-Hebenstreit nimmt Blümel beim Wort und fordert mehr Hilfe für Wiens Betriebe und ihre ArbeitnehmerInnen ein

Türkise Plakat-Versprechen helfen niemand: Finanzminister soll vor Wiener Wahl handeln und die Existenzgrundlagen der Menschen jetzt absichern.

Der Vorsitzende der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida, Roman Hebenstreit, nimmt Finanzminister Blümel beim Wort und fordert mehr Hilfe für Wiens Wirtschaft und ihre ArbeitnehmerInnen ein. „Wenn sich Blümel als türkiser Spitzenkandidat für die Wiener Wahl mit ‚Reden wir über Wien.‘ plakatieren lässt, dann antworte ich, ja, Herr Blümel, reden wir über Wien, denn Sie können als Finanzminister nicht länger dabei zusehen, wie Corona die Wiener Wirtschaft und ihre hunderttausenden Beschäftigten in die Knie zwingt, nur weil die Staatshilfen bis jetzt in zu geringer Höhe, zu bürokratisch, zu langsam und nicht treffsicher genug bzw. noch gar nicht geflossen sind“, kritisiert Hebenstreit.  

Wien sei bis zum Corona-Lockdown die Kongressstadt Nummer eins gewesen, weil die Tourismusbetriebe und ihre MitarbeiterInnen – auch stellvertretend für die vielen anderen Branchen wie etwa auch die Mobilitätsunternehmen – großartige Leistung vollbracht haben, so Hebenstreit weiter. „Jetzt stehen in Wien und in vielen anderen heimischen Städten zahlreiche Betriebe und Menschen vor einem Scherbenhaufen und müssen um ihre Existenzgrundlagen fürchten, wie etwa die 140 Beschäftigten, die in den Sacher-Hotels gekündigt werden“, fordert Hebenstreit Blümel auf, wenn er diesen Menschen schon im Wahlkampf ein Angebot machen wolle, dann soll er sie zuerst vor allem jetzt nicht hängen lassen und seine auf Plakaten versprochene „Leistung für Wien“ bereits jetzt in seiner Funktion als Finanzminister unter Beweis stellen, bevor es für viele weitere Betriebe und ihre ArbeitnehmerInnen zu spät ist.

Abgesehen von den Einbrüchen im Tourismus seien auch in vielen anderen Branchen die durch Corona entstandenen Probleme noch immer nicht vollständig gelöst worden. So habe die Regierung etwa in der Luftfahrt trotz dreistelliger Millionen-Euro-Hilfe für die AUA keine nachhaltigen Jobgarantien für die ArbeitnehmerInnen zusammengebracht. Aber auch im Bahnbereich seien alle Umsätze eingebrochen, riesige Sparpakete stünden auch hier im Raum, sagt der vida-Vorsitzende.

„Während sich Blümel mit Bundeskanzler Kurz in Wien mit dem Slogan „Gemeinsam für Wien“ plakatieren lässt, bleibt die staatliche Hilfe für viele Betriebe und ihre Beschäftigten weiter aus. Viele Familien wissen nicht mehr, ob und wie es für sie weitergehen wird. Herr Blümel, ich fordere daher ihre plakatierten Versprechen für die Menschen in Wien und in Österreich ein. Sie sind in ihrer Position als Finanzminister in der Lage, die Wirtschaft und die Beschäftigten sofort besser zu schützen. Worauf warten Sie dann noch, tun sie es endlich! Sonst müssen Sie und die Regierung sich die Frage gefallen lassen, ob das vollmundige Versprechen des Bundeskanzlers aus dem Frühjahr, niemand wird zurückgelassen, überhaupt je wirklich gegolten hat?“ 

 

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Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
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