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Rauchverbot in Gastronomie nicht mehr aufzuhalten

Rauchfreie Lokale werden endlich Wirklichkeit.

Der Verfassungsgerichtshof hat den Antrag der Wiener Landesregierung zum Tabak- und Nichtraucherschutzgesetz in der seit 1. Mai geltenden Fassung mit Erkenntnis von Dienstag, den 18. Juni 2019 abgewiesen. „Ich akzeptiere natürlich die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs. Gleichzeitig bedaure ich jedoch sehr, dass ArbeitnehmerInnenschutz nicht den entsprechenden Stellenwert gefunden hat“, so Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida.

„Auch wenn wir über den Kollektivvertrag Schutzbestimmungen eingezogen haben, ist eines klar: Der beste gesundheitliche Schutz für die rund 220.000 ArbeitnehmerInnen und knapp 10.000 Lehrlinge im Hotel- und Gastgewerbe kann nur sein, dass überhaupt nicht mehr geraucht werden darf.“
vida-Gewerkschafter Berend Tusch

Gleiche Bedingungen

Berend Tusch ist dennoch optimistisch, dass am 31. Oktober in heimischen Lokalen die letzten Zigaretten geraucht werden: „Es gibt einen breiten Konsens der im Parlament vertretenden Fraktionen, den Qualm aus der Gastronomie endlich zu verbannen.“ Er müsse aber auch Gastronomen gestattet sein, und zwar in gleichem Ausmaß wie der Hotellerie, Bereiche zu definieren, in denen weder konsumiert noch serviert werden darf, findet Tusch: „In diesen Bereichen können die Menschen ihrer Rauchlust weiterhin ungestört frönen.“ Damit könnten auch sämtliche Befürchtungen der Gastronomen zerstreut werden, mit Vorwürfen der Lärmbelästigungen vor ihren Lokalen konfrontiert zu sein.

Kein Weg vorbei

Was im Parlament derzeit in Sachen Rauchverbot vorbereitet wird und hoffentlich zu einem positiven Abschluss kommen wird, ist ein riesiger Erfolg für alle Beschäftigen im Gastgewerbe. Gleichzeitig wird die überwältigende Zahl der Unterstützer des „Don’t smoke“-Volksbegehrens endlich gehört und ernst genommen. „Es führt jetzt kein Weg mehr daran vorbei, endlich für Rechtssicherheit in der heimischen Gastronomie zu sorgen. Österreich braucht einen verbindlichen Nichtraucherschutz ohne Hintertürchen“, fordert der vida-Gewerkschafter. 

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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz