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Arbeitskräftepotenzial im Tourismus nicht ausgeschöpft

vida fordert nachhaltige Verbesserungen anstatt Schielen nach Billig-Arbeitskräften aus dem Ausland.

„Das ständige Schielen nach Billig-Arbeitskräften aus dem Ausland, die erpressbar und dadurch bereit sind, für wenig Geld alles tun, macht die Arbeitsbedingungen im Tourismus hierzulande nicht besser. Dabei wäre es längst an der Zeit, endlich die Rahmenbedingungen zu verbessern. Dann finden die Betriebe auch wieder Beschäftigte in Österreich“, kommentiert Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida, die Ausführungen von Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und ÖHV-Präsidenten Walter Veit heute Montag, 17. April 2023, in Presseaussendungen. Die bereits erfolgte Erhöhung des Saisonierkontingents und die Erleichterung bei der Rot-Weiss-Rot-Karte durch die Bundesregierung in den vergangenen Monaten hätten nicht die erwünschte Wirkung gezeigt, betont Tusch und fordert ein Umdenken in der gesamten Branche.

Arbeitsbedingungen müssen sich verbessern

Zwar teilt die Gewerkschaft vida die Analyse von Kraus-Winkler und Veit betreffend Arbeitskräftebedarf, die Lösung liege aber in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, betont Gewerkschafter Tusch. Verbesserungsvorschläge wie dem Alter angepasste Arbeitszeitmodelle inklusive breitem Kinderbetreuungsangebot würden seit Jahren auf dem Tisch liegen. Auch der Arbeitsmarkt im Tourismus sei ein Markt mit Angebot und Nachfrage.

„Stimmt das Angebot nicht, gibt es auch keine Nachfrage. Es reicht heutzutage nicht mehr, Arbeitnehmer nur im unmittelbaren Arbeitskontext zu sehen. Arbeitgeber, die erkannt haben, was ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen, haben keine Probleme bei der Mitarbeitersuche. Wesentlich ist hier das Schaffen von Perspektiven für die Menschen. Im Idealfall lässt sich der zukünftige Mitarbeiter nicht weit weg vom Arbeitsort nieder.“

Berend Tusch, Vorsitzender vida-Fachbereich Tourismus

vida-Gewerkschafter Tusch betont: „Die Zeit der Ankündigungen und Lippenbekenntnisse seitens der Arbeitgeber ist vorbei. Die Branche muss die Konzepte und Vorschläge endlich umsetzen.“


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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz