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Zeit der schönen Worte ist vorbei ...

vida zum Welttourismustag: Es müssen endlich Taten folgen!
„Tourismus-Beschäftigte werden nahezu in andere Branchen getrieben!“, resümiert Robert Palaver, selbst Tourismusbeschäftigter und Gewerkschaftsfunktionär angesichts der anhaltenden Branchenflucht und dem konsequenten Mitarbeiter-Mangel in der für Tirol so wichtigen Tourismus-Branche. Damit nicht genug, boykottieren die Arbeitgeberverhandler seit Jahren jegliche Verbesserungsvorschläge für die Beschäftigten und sorgen so für eine weitere Verschlechterung der Lage. Die Gewerkschaft vida fordert deshalb anlässlich des diesjährigen Welttourismustages am 27. September ehrliche Wertschätzung für die Beschäftigten und wirbt für eine Tourismuskasse. 
Zeit für gute Arbeitsbedingungen
 
„Wenn wir unser Bundesland vor einer wirtschaftlichen Katastrophe bewahren wollen, dann müssen wir gemeinsam an Maßnahmen arbeiten, die attraktive Arbeitsbedingungen und gute Bezahlung im Tourismus zulassen und Betriebe gleichzeitig entlasten. Nur so wird man qualifizierte Arbeitskräfte in dieser Branche wieder langfristig halten können“, ist auch Tourismusgewerkschafter Emanuel Straka überzeugt. Er nimmt die Branche selbst in die Verantwortung.
 
„Landauf, landab werden händeringend qualifizierte MitarbeiterInnen gesucht. Einzelne Betriebe zeigen zwar, wie es funktionieren könnte, dennoch will der Großteil der Branche keine spürbaren Verbesserungen zulassen. Die Arbeitgebervertreter führen die Branche sehenden Auges in den Abgrund, der ganze Bereich wird zur Fluchtbranche."
 
Emanuel Straka, vida Tirol Landessekretär
 
Gab es vor der Pandemie schon einen gravierenden Fachkräftemangel, müsse sich die Branche endlich eingestehen, dass „wir ohne maßgebliche Verbesserungen nicht eine einzige Fachkraft zurückholen können, die in der Pandemie die Arbeit verloren oder verlassen hat", mahnt vida-Gewerkschafter Straka.
Zeit für höhere Löhne
 
Der Tourismus in Tirol ist ein wichtiger Arbeitgeber und gleichzeitig für die regionale Wertschöpfung unverzichtbar. „Allerdings funktionieren in der Branche Angebot und Nachfrage für qualifizierte Arbeitskräfte nicht, weil jahrelang auf Billigarbeitskräfte aus dem Süden und Osten gesetzt wurde. Schlechte Arbeitsbedingungen, geringe Bezahlung, familienunfreundliche Arbeitszeiten und ein Rückgang bei der Lehrausbildung sind daher seit Jahren die größten Probleme“, zeigt Palaver auf. Für ihn benötigt es zudem eine Ist-Lohnerhöhung. 
 
„Vor allem in Tirol sind die Lebenserhaltungskosten extrem hoch, deswegen würden die Beschäftigten von einer Ist-Lohnerhöhung besonders profitieren."
 
Robert Palaver,
Tourismusbeschäftigter und vida-Gewerkschaftsfunktionär
Zeit für eine Tourismuskasse
 
Um die Branche für die Beschäftigten attraktiver zu machen, fordert die Gewerkschaft vida eine Tourismuskasse. Straka erklärt das Konzept: „Den Beschäftigten bietet das Modell der Tourismuskasse mehr Sicherheit und höhere soziale Standards. So können zum Beispiel Urlaubsansprüche bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes mitgenommen werden“. Aber auch die Unternehmen würden von einer Tourismuskasse massiv profitieren. „Rückstellungen für Urlaubsansprüche könnten so umgehend aufgelöst werden, was für die Unternehmen eine sofortige finanzielle Entlastung bedeuten würde“, verweist Straka auf die Vorteile für beide Seiten. 
 
Gemeinsam sind wir stärker!
 
Wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche Verhandlungen und Durchsetzung unserer Forderungen als Sozialpartner sind unsere Gewerkschaftsmitglieder, die uns den Rücken stärken. Hilf auch du mit!  >>> MITGLIED WERDEN / MITGLIED WERBEN 
 
Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Tourismus Johann-Böhm-Platz 1
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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz