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Rauchverbot in der Gastronomie endlich umsetzen!

Im Mai 2018 ist mit dem Qualmen Schluss.

Applaus für das geplante generelle Rauchverbot in Österreichs Gastronomie kommt von vida-Vorsitzendem Gottfried Winkler: „Damit wird eine wichtige Forderung der vida umgesetzt. Uns ist es immer zuallererst um die Gesundheit der rund 200.000 Beschäftigten und 10.000 Lehrlinge im Hotel- und Gastgewerbe gegangen. Das Hotel- und Gastgewerbe ist ohnehin eine Branche mit übermäßig hohen Belastungen durch unregelmäßige Arbeitszeiten, körperlich schwerer Arbeit, Zeitdruck und Stress. Wenn wir länger gesund im Job bleiben wollen, müssen wir auch für gesunde Arbeitsbedingungen sorgen. Das generelle Rauchverbot ist ein unerlässlicher Schritt in diese Richtung und stellt deshalb einen Meilenstein dar. Halbherzige Lösungen sind dann endlich vom Tisch.“
Ab Mai 2018 ist das Rauchen in der heimischen Gastronomie Geschichte. Das hat die Regierung jetzt verkündet. Ein entsprechender Gesetzesentwurf ist derzeit in der Begutachtung und soll noch vor der Sommerpause im Nationalrat grünes Licht bekommen.

Wer vor 2018 umstellt, bekommt Prämie

 Der Nichtraucherschutz in Österreich kommt nicht von heute auf morgen. Es ist eine sehr lange Übergangsfrist vorgesehen. Erst in drei Jahren werden sämtliche Lokale, Gasthäuser und Restaurants tatsächlich rauchfrei sein. Allerdings: Betriebe die früher Zigaretten verbieten, bekommen eine „Nichtraucherschutz-Prämie“ vom Staat. „Im Sinne der Beschäftigten hoffe ich, dass viele Betriebe schon vor Mai 2018 auf rauchfrei umstellen“, so Winkler. Übrigens: das Rauchverbot wird auch Mehrzweckhallen, Vereinslokale und Zeltfeste betreffen. Auch sogenannte E-Zigaretten müssen aus sämtlichen Lokalen verschwinden. Einzige Ausnahme sind Hotels, die einen Raucherraum für ihre Gäste einrichten dürfen, allerdings ohne Service, auch Speisen und Getränke dürfen dorthin nicht mitgenommen werden.

Aus für das Raucherparadies Österreich

 Mit dem generellen NichtraucherInnenschutz ist Österreich endlich in Europa angekommen. „Es gibt unzählige Beispiele aus anderen Ländern, dass ein generelles Rauchverbot funktioniert. Es ist also höchste Zeit, dass Österreich die rote Laterne abgibt“, so Winkler. „Bei allem Verständnis für wirtschaftliche Aspekte und Investitionen, der Gesundheitsschutz der Beschäftigten - und natürlich auch jener der Gäste - muss für Unternehmer und Politik oberstes Gebot sein!"
 Experten erwarten viele positive Auswirkungen des Verbots. Die Gesundheit der zahlreichen Angestellten in der Gastronomie werde sich bessern, viele dem Tabak abschwören und zahlreiche Kinder und Jugendliche erst gar nicht beginnen. Krankenstatistiken aus anderen Ländern würden entsprechende Effekte bestätigen, heißt es.

Österreich: Ein Land der Raucher

  • jeder dritte Österreicher raucht regelmäßig
     
  • deutlich mehr Männer (38%) als Frauen (27%) qualmen
     
  • 53 Prozent unterschätzen das Gesundheitsrisiko deutlich und sagen, dass Zigaretten eher „weniger gefährlich“ seien
     
  • 27 Prozent denken nicht ans Aufhören, 26 würden gerne
     
  • die erste Zigarette rauchen wir durchschnittlich mit 16
     
  • bei den „jugendlichen Rauchern“ liegen wir, traurigerweise, sogar an der Weltspitze: 25 Prozent der 15-Jährigen greifen zumindest einmal pro Woche zum Glimmstängel. Damit liegt Österreich klar auf Platz eins aller OECD-Länder, dicht gefolgt von Tschechien und Ungarn.

(Zahlen: Österr. Krebshilfe und OECD)

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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz