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Arbeitskräftesuche im Tourismus

Bessere Bedingungen gefordert.

„Die Nachwuchsprobleme in der österreichischen Gastronomie sind hausgemacht “, hält Robert Maggale, Sekretär der vida-Bundesfachgruppe Tourismus, fest. „Zur aktuellen Diskussion um Arbeitskräfte aus Spanien oder Griechenland kann ich nur sagen, dass die Bedingungen für Lehrlinge und Nachwuchskräfte in der Branche besser werden müssen, anstatt die Notlage junger Menschen aus Krisenländern auszunutzen.“

Bestehende gesetzliche Bestimmungen zum Beispiel was Ruhezeiten und maximale Arbeitszeit betrifft, müssen endlich von allen eingehalten werden, es gibt zu viele Unternehmer, die die Beschäftigten ausquetschen. Solange sie Lehrlinge als billige Hilfskräfte benutzen und Wertschätzung gegenüber den Arbeitskräften vermissen lassen, solange wird kein Ansturm auf eine  Ausbildung in der Tourismusbranche einsetzen,  so der Gewerkschafter.  Die Bedingungen im Hotel- und Gastgewerbe seien ohnehin härter, als in den meisten anderen Berufen, verweist Maggale auf unregelmäßige und lange Arbeitszeiten, Wochenend-, Feiertags- und Nachtarbeit, körperlich anstrengende Tätigkeiten und hohe psychische  Belastungen durch Zeitdruck und Stress. „Dazu kommen Löhne und Gehälter, die im Vergleich mit anderen Branchen am unteren Ende der Einkommensskala angesiedelt sind.“ Auch die Daten aus dem aktuellen Arbeitsklimaindex untermauern, dass mehr für die Beschäftigten getan werden muss, um Branchenflucht und Personalprobleme in  den Griff zu bekommen.

Glücklicherweise, so Maggale, gebe es immer wieder positive Beispiele, wo Unternehmer erkennen, dass ihre MitarbeiterInnen ihr größtes Potential sind und sie dementsprechend behandeln. „Leider gibt es aber nach wie vor viel zu viele schwarze Schafe unter den Betrieben, die fahrlässig bis gesetzeswidrig mit den Beschäftigten umgehen. Das werden sich auf Dauer hoffentlich weder Arbeitskräfte aus Österreich noch aus Krisenländern wie Spanien, Griechenland oder Portugal gefallen lassen.“

Die Gewerkschaft vida unterstützt auch Arbeitskräfte aus dem Ausland, etwa bei der Überprüfung ihrer Verträge oder der korrekten Auszahlung der Löhne.


 

 

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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz