vida

Tourismus: Beschäftigte Verlierer der Schattenwirtschaft

vida unterstützt Forderungen der AK nach strengeren Kontrollen.

Die für die Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe zuständige Gewerkschaft vida unterstützt die Forderung der Arbeiterkammer, der Schattenwirtschaft in der Branche einen Riegel vorzuschieben. „Zu viele schwarze Schafe halten sich bei Anmeldung und Entlohnung der Beschäftigten nicht an die gesetzlichen Bestimmungen“, kritisiert vida-Vorsitzender Gottfried Winkler: „Sie schaden damit den ArbeitnehmerInnen und auch jenen Betrieben, die sich an die Vorschriften halten sowie der Gesamtwirtschaft.“

vida für modernes Entlohnungsschema

Die Gewerkschaft beobachtet seit längerer Zeit die besorgniserregende Zunahme  atypischer Beschäftigungsverhältnisse vor allem im Gastgewerbe, sagt der Vorsitzende der vida-Bundesfachgruppe Tourismus, Rudolf Komaromy: „Teilzeitbeschäftigung und geringfügige  Beschäftigung nehmen hier exorbitant zu. Besonders stark ist der Anstieg an ausländischen Studentinnen und Studenten mit geringfügiger Beschäftigung. Diese Tatsache legt den Verdacht nahe, dass sich hier ein mehr als grauer Arbeitsmarkt entwickelt hat“, so Komaromy. „Verstärkt wird diese Vermutung auch dadurch, dass sich die Arbeitgeber im Wiener Gastgewerbe bisher beharrlich weigern, ein Festlohnsystem (fixer Kollektivvertragslohn) anstatt des Garantielohnsystems (niedriger Kollektivvertragslohn plus Umsatzprozente) einzuführen. Dieses Garantielohnsystem führt zu unlauterem Wettbewerb und bietet eine breite Palette an Möglichkeiten für Sozialbetrug und Steuerhinterziehung. Die Arbeitgeber in der Gastronomie sollten sich hier die Kollegen der Hotellerie Wien zum Vorbild nehmen, die mit Jahresbeginn das Garantielohnsystem abgeschafft und einem modernen Entlohnungsschema zugestimmt haben.“

Gemeinsam gegen schwarze Schafe

vida schließt sich auch der Forderung nach mehr und strengeren Kontrollen der Betriebe durch Finanzpolizei und Krankenkassen an. Für Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe, die nicht oder falsch angemeldet sind, steht die Gewerkschaft jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung und verhilft Betroffenen zur Durchsetzung ihrer Ansprüche.  Einmal mehr weist vida darauf hin, wie wichtig es in diesem Zusammenhang ist, genaue Aufzeichnungen über die Arbeitszeit zu führen.

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Tourismus Johann-Böhm-Platz 1
1020 Wien
+43 (0) 1 534 44 79 661 +43 (0) 1 534 44 102 610 tourismus@vida.at
Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz