vida

Modernes Lohnschema für Wiener Kaffeehäuser

Festlohnsystem bringt Vorteile für Beschäftigte, Fachkräfte werden aufgewertet.

Die Wiener Kaffeehäuser bekommen einen modernen Kollektivvertrag. Die Gewerkschaft vida hat in intensiven Sozialpartner-Verhandlungen erreicht, dass das Garantielohnsystem (niedriger Grundlohn plus Umsatzbeteiligung)  abgeschafft  und ein Festlohnsystem (höherer Grundlohn, keine Umsatzbeteiligung) eingeführt wird. Die neue Regelung gilt ab 1. Mai 2013 für alle Wiener Kaffeehäuser, Kaffeerestaurants, Espressi, Kaffeekonditoreien, Stehkaffeeschenken und Teehäuser.

Höhere Löhne

Für die MitarbeiterInnen bedeutet der neue Kollektivvertrag, dass sie am Monatsanfang wissen, was sie am Monatsende verdienen, so Rudolf Komaromy, Vorsitzender der vida-Bundesfachgruppe Tourismus: „Sie sind im Gegensatz zum Garantielohnsystem nicht mehr abhängig vom Umsatz, der mit dem Verkauf von Speisen und Getränken erzielt wird, und damit auch nicht mehr von unberechenbaren Gegebenheiten wie dem Wetter oder von „guten“ bzw. „schlechten“ Kellner-Stationen in einem Betrieb.“ Auch bei den Sonderzahlungen steigen die Beschäftigten durch den höheren Grundlohn deutlich besser aus.

Kaffeehäuser als attraktiven Arbeitsplatz positionieren

Die Umstellung auf Festlöhne bringt den Beschäftigten Rechtssicherheit und bessere Planbarkeit. Die Kaffeehäuser wollen sich mit diesem Schritt als attraktive Arbeitgeber positionieren. Schüler aus Gastronomieschulen sollen in die Wiener Kaffeehäuser kommen und ein spannendes Arbeitsumfeld finden. Dass das Festlohnsystem zeitgemäß ist, zeigt sich auch darin, dass - bis auf die Steiermark und Wien - bereits alle Bundesländer und seit heuer auch die Wiener Hotellerie auf das Festlohnsystem umgestiegen sind.

Neues System wertet Fachkräfte auf

Das neue Lohnschema unterscheidet besser zwischen gelernten und ungelernten MitarbeiterInnen. Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne für ungelernte Kräfte werden auf 1.350 Euro brutto angehoben. Die besonders wichtige Lohngruppe 3 für gelernte MitarbeiterInnen liegt bei 1.525 Euro. Bereits jetzt wurde vereinbart, dass mit 1. Mai 2014 die Löhne in allen Lohngruppen um jeweils 50 Euro angehoben werden.

Außerdem wird bei der neuen Einstufung großer Wert auf Ausbildung und Qualifikationen der Beschäftigten gelegt. „Wir erwarten, dass nach der Hotellerie Wien und den Wiener Kaffeehäusern nun auch die Gastronomie nachzieht und das moderne Schema übernimmt“, so Komaromy. „Unser Ziel ist, dass dieser Kollektivvertrag Grundlage für die Lohnentwicklung im Tourismus in ganz Österreich wird und dass künftig alle Beschäftigten im Tourismus am Monatsbeginn wissen, welchen Lohn sie für ihre Arbeit erwarten können.“
Die Gewerkschaft wird weiter auf rasche Verhandlungen mit den Sozialpartnern drängen.


Für Auskünfte zum neuen Kollektivvertrag der Wiener Kaffeehäuser und zur Überprüfung Ihres persönlichen Lohnzettels steht Ihnen das vida Landessekretariat Wien zur Verfügung:

Telefonnummer 01/53444 79 680 oder E-Mail wien@vida.at


 

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Tourismus Johann-Böhm-Platz 1
1020 Wien
+43 (0) 1 534 44 79 661 +43 (0) 1 534 44 102 610 tourismus@vida.at
Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz