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"Rote Karte" für schwarze Unternehmer-Schafe

Über 1.000 UnterstützerInnen für mehr Qualität und Fairness bei der Lehrlingsausbildung.

„Wir lassen nicht zu, dass unsere Leistungen als Lehrlinge von manchen Betrieben in aller Öffentlichkeit schlecht geredet werden“, kritisiert der Vorsitzende der Jugendabteilung in der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida (vida Jugend), Markus Della-Pietra. „Dass bei den schwarzen Unternehmer-Schafen Handlungsbedarf besteht, zeigen über 1.000 Unterschriften, die seit Jahresbeginn gesammelt wurden“, so Della-Pietra.

Im Rahmen der Kampagne „Rote Karte" waren engagierte vida Jugend-Mitglieder wochenlang unterwegs und sammelten mit einer Postkartenaktion Unterschriften. „Dafür bedanke ich mich bei allen UnterstützerInnen und engagierten FunktionärInnen“, zeigt sich der vida Jugend-Vorsitzende erfreut.

Anlass für die vida Jugend-Kampagne war der „Rindfleischkönig“ Mario Plachutta. „Zwei Zeitungsinterviews Ende 2012 haben ein bezeichnendes Bild über seinen Umgang mit MitarbeiterInnen offenbart. Plachutta hat Lehrlinge als unbrauchbare Analphabeten bezeichnet und die Verantwortung auf die Gesellschaft im Allgemeinen abgeschoben“, so Della-Pietra.

„Herr Plachutta hat anscheinend vergessen, dass er für eine praxistaugliche Ausbildung verantwortlich ist und nicht die Gesellschaft. Das wirft die Frage auf, ob solche Arbeitgeber überhaupt geeignet sind, Lehrlinge auszubilden. Nun rufen wir die Wirtschaftskammer Österreich auf, solchen Unternehmern öffentlich klar zu machen, dass sie sich nicht aus ihrer Ausbildungsverantwortung stehlen können“, so Della-Pietra.

Deshalb hat heute der vida Jugend-Vorsitzende gemeinsam mit dem stellvertretenden vida Jugend-Vorsitzenden Mario Drapela die über 1.000 unterschriebenen Postkarten der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) übergeben. „Die zuständigen Damen und Herren erhalten damit den klaren Auftrag, die schwarzen Unternehmer-Schafe wieder verstärkt auf deren Verantwortung als Ausbildner hinzuweisen“, fordert der vida Jugend-Vorsitzende.

„Wenn Jugendliche nicht dem Berufsbild entsprechend ausgebildet, sondern als billige Hilfskräfte missbraucht werden, muss das Konsequenzen wie etwa den Entzug der Lehrberechtigung haben. Von strengeren Kontrollen würden letztendlich auch die Arbeitgeber profitieren, denn die Lehrlinge von heute sind die dringend benötigten Fachkräfte von morgen. vida wird sich weiterhin für mehr Qualität in der Lehre einsetzen“, so Della-Pietra abschließend.

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Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz