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KV Hotel- und Gastgewerbe

Protestaktionen für faire Einkommen gehen weiter.

Beim Tourismusfest in St. Wolfgang haben die Gewerkschaften vida und GPA-djp ihren Protest gegen das Verhalten der Arbeitgeber bei den Kollektivvertragsverhandlungen für das Hotel- und Gastgewerbe fortgesetzt.  Wie schon in der Vorwoche bei den Badener Tourismusgesprächen wurden auch in Oberösterreich lautstark eine faire Einkommenserhöhung, bessere Arbeitsbedingungen und die Wiederaufnahme der bundesweiten KV-Verhandlungen gefordert.

Zurück an den Verhandlungstisch!

„Es ist schön, dass Herr Pramendorfer erkannt hat, dass viele Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe ihre Arbeit mit viel Begeisterung und Engagement ausüben. Und das oftmals für wenig Lohn und unter wenig attraktiven Rahmenbedingungen“, sagt vida-Landesvorsitzender Helmut Woisetschläger zum Kommentar von Oberösterreich Tourismus Geschäftsführer Karl Pramendorfer zur Protestkundgebung: „Viel wichtiger wäre aber, dass die Arbeitgeber endlich den Weg zurück an den Verhandlungstisch finden. Den Beschäftigten drohen Reallohnverluste.“

Beschäftigte nicht ausquetschen!

Etwa 80 BetriebsrätInnen und AktivistInnen nahmen an der Kundgebung in St. Wolfgang unter dem Motto: „Beschäftigte nicht wie Zitronen ausquetschen“ teil. „Die rund 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe, davon rund 20.000 in Oberösterreich, verdienen eine faire Einkommenserhöhung! Die Arbeitsbedingungen in der Branche sind schwierig genug und müssen dringend verbessert werden“, betonte Woisetschläger. „Offenbar wollen die Arbeitgeber aber genau das Gegenteil erreichen!“

„Einmal mehr wird auf Kosten jener gespart, die den Erfolg des heimischen Tourismus überhaupt erst möglich machen“, stellte Harald Voglsam, stellvertretender Regionalgeschäftsführer der GPA-djp klar. „"Den Arbeitgebern ist es offensichtlich wichtiger, sich selbst zu feiern, anstatt am Verhandlungstisch Lohn- und Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten abzuschließen".

Was die Gewerkschaften fordern:

  • Schrittweise Anhebung von Mindestlohn bzw. Mindestgehalt auf 1.500.- Euro
  • Angemessene Einkommenserhöhung für alle Beschäftigten
  • Ein bundesweit einheitliches, modernes Lohn- und Gehaltssystem


Was die Arbeitgeber bieten: 

  • Massive Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen!
  • Verkürzung der Nachtruhezeit von 11 auf 8 Stunden
  • Erweiterung des Durchrechnungszeitraums auf 6 Monate, z.B. für Überstunden

Bis es ein Einlenken der Arbeitgeber gibt werden weitere Kundgebungen folgen.

 

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Tourismus Johann-Böhm-Platz 1
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Über uns

Der Fachbereich Tourismus in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der 200.000 Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe und in der Systemgastronomie. Der Tourismus ist eine junge Branche, 40 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 30 Jahre, nur knapp 11 Prozent über 50. Über 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen im Hotel- und Gastgewerbe sind Frauen. Die Branche ist von hoher Fluktuation und Abwanderung gezeichnet. Ohne Pensionierungen verlässt im Tourismus fast die Hälfte der Beschäftigten die Branche nach zehn Jahren. Die Gründe dafür liegen in schlechten Verdienstmöglichkeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie und wenig Zukunftsperspektiven. Das darf nicht so bleiben, daher setzen wir in der Gewerkschaft vida uns für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein.

Fachbereichsvorsitzender: Berend Tusch
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz