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Gewerkschaft erfreut über Tourismuszahlen: Größten Beitrag leisten die Beschäftigten

vida-Tusch: „Einerseits tolle Entwicklungen zu bejubeln, andererseits aber die Menschen bei KV-Verhandlungen mit Almosen abspeisen zu wollen, wird sich nicht ausgehen.“

„Es ist wirklich sehr erfreulich, dass der Tourismus in Österreich auf Erholungskurs ist, wir möchten dazu auch gratulieren. Allerdings wird vergessen, wer den größten Beitrag zu diesem tollen Erfolg geleistet hat. Es sind nämlich vor allem die hunderttausenden Beschäftigten“, kommentiert Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida die von der Statistik Austria veröffentlichten aktuellen Nächtigungs- und Gästezahlen. Es seien auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Österreich zu der international anerkannten Urlaubsdestination gemacht haben, so Tusch weiter und betont, dass dieser Beitrag nun endlich auch im Geldbörserl der Menschen zu spüren sein muss. „Es kann nicht sein, dass auf der einen Seite über die tollen wirtschaftlichen Entwicklungen gejubelt wird, den Beschäftigten gegenüber dann aber von Seiten der Arbeitgeber erzählt wird, dass sich Betriebe höhere Einkommen nicht leisten können“, stellt der Gewerkschafter klar.

„Die Arbeitgebervertreter haben im Rahmen der laufenden KV-Verhandlungen Gelegenheit, die tollen Ergebnisse in gute Löhne und Gehälter zu gießen. Einerseits tolle Entwicklungen zu bejubeln, andererseits aber die Menschen bei KV-Verhandlungen mit Almosen abspeisen zu wollen, wird sich nicht ausgehen. Wir betonen seit September, dass es eine deutliche Anhebung der Einkommen über der Inflationsrate geben muss“, sagt Tusch und fordert die WKÖ-Verhandler rund um Mario Pulker auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Fachbereichsvorsitzende verweist darauf, dass die KV-Verhandlungen längst abgeschlossen sein könnten, wenn die Arbeitgeber zu ihrem Wort stehen würden und sich an die Ergebnisse aus der ersten Verhandlungsrunde vom 1. Dezember erinnern würden. Tusch rät den Arbeitgeberverhandlern - in Anbetracht der gestiegenen Nachfrage von Arbeitskräften - die Marktrealitäten zur Kenntnis zu nehmen und die Löhne entsprechend anzuheben. Der Tourismus sei immer noch Schlusslicht. Sämtliche Branchen hätten ihre Kollektivverträge im Zuge der von der vida geforderten Sonder-KV-Verhandlungen bereits abgeschlossen, einzig der Tourismus mit 230.000 Beschäftigten hinke wieder hinterher.

„Auch wenn der Tourismus jubelt, ist die Branche als Arbeitsumgebung mäßig attraktiv“, sagt Tusch und schließt: „Es muss sich bei den Betrieben eine positive Hin-zu-Bewegung etablieren, hin zu deutlich besserer Bezahlung und hin zu den Bedürfnissen der Beschäftigten, denn das Strukturproblem sind am Ende die Arbeitsbedingungen, die umgehend zu verbessern sind. Gelingt das nicht, leidet die Branche noch länger am Arbeitskräftemangel, denn der Tourismus steht in Konkurrenz zu anderen Branchen, die genau das bieten. Und es ist weder die Gewerkschaft, noch sind es die Beschäftigten, die man dafür verantwortlich machen kann.“

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