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Studie: Besonders schlechte Arbeitsbedingungen bei Paketzustellern

Das Ausbeuterkarussell in der Paketzustellung muss gestoppt werden.

Arbeiterkammer (AK) und Wirtschaftsuniversität (WU) Wien haben die Arbeitsbedingungen migrantischer und geflüchteter Zusteller beim US-Onlinekonzern Amazon in Österreich unter die Lupe genommen - ihr Fazit: Diese arbeiten unter besonders schlechten Arbeitsbedingungen, wenig Anerkennung und extra geringer Bezahlung. Die horrenden Ergebnisse decken sich leider auch mit den jahrelangen Wahrnehmungen und Erfahrungen der Gewerkschaft vida. Die Arbeiterkammer und wir fordern daher eine Subunternehmerhaftung, wie es sie beispielsweise am Bau gibt.

"Ohne eine gesetzliche Versenderhaftung können Dumpingpreise im Hintergrund und ohne Verantwortung weiter von Konzernen diktiert werden und das Ausbeuterkarussell kann sich weiterdrehen"

Karl Delfs, Bundessekretär des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida

Kontrollgerät zur Lenkzeitaufzeichnung gefordert

Als weitere Maßnahme gegen die Ausbeutung im Kleintransportbereich fordert Delfs zur Eindämmung der enormen Lenk- und Arbeitszeiten, dass wie bei den LKW und Bussen auch in gewerblich genutzten Kleintransportern unter 3,5 Tonnen ein digitales Kontrollgerät zur Aufzeichnung von Lenkzeiten eingebaut werden muss. 

Aufstockung der Finanzpolizei notwendig

Zur Kontrolle von Sozialbetrug und Scheinselbständigkeit sei zudem dringend eine personelle Aufstockung der Finanzpolizei notwendig. Jeder Finanzpolizist mehr, spüle durch seine Kontrolltätigkeit das fünffache seines Jahresgehalts an Einnahmen für das Finanzamt und die Sozialversicherung herein.

„Die Kontrollen durch das Arbeitsinspektorat erfassen nur die regulären Beschäftigungsverhältnisse und solche sind bei einer derart hohen Anzahl an Scheinselbständigkeit in dieser Branche nur sporadisch vorhanden“

Karl Delfs, Bundessekretär des Fachbereichs Straße in der Gewerkschaft vida

Wir von der Gewerkschaft vida unterstützen, zusammen mit der AK, Betroffene bei der Durchsetzung ihrer Rechte und haben für die Anliegen und gewerkschaftliche Organisation der Paketzusteller – egal ob scheinselbständig oder in einem regulären Beschäftigungsverhältnis – jederzeit ein offenes Ohr.    

 

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Über uns

Der Fachbereich Straße in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Berufskraftfahrer:innen in Österreich. Beschäftigte in der Güterbeförderung, Spedition und Logistik gehören ebenso dazu wie Autobuslenker:innen oder aber auch Mietwagen- und TaxifahrerInnen. Am „Arbeitsplatz Straße“ unterwegs zu sein, ist mit einer hohen Verantwortung verbunden. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Wir machen uns vor allem für jene Berufskraftfahrer:innen stark, die mit schwerwiegenden arbeitsrechtlichen Problemen zu kämpfen haben. Fragwürdige Praktiken bei der Entlohnung ebenso wie teils nicht ordnungsgemäße Anmeldung zur Sozialversicherung oder dubiose Scheinselbständigkeit sind die Hauptthemen unserer Arbeit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben.

Fachbereichsvorsitzender: Markus Petritsch
Fachbereichssekretär: Toni Pravdic, Karl Delfs