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Besserer Schutz vor Corona

Gesundheit des systemerhaltenden Bus-Personals darf nicht aufs Spiel gesetzt werden.

Die Corona-Fallzahlen steigen. Deshalb fordert die Gewerkschaft vida die Behörden erneut auf, die BusfahrerInnen mit einer entsprechenden Verordnung österreichweit einheitlich besser zu schützen.

„Eine Verordnung diesbezüglich ist längst überfällig, da die BusfahrerInnen momentan ungeschützt der Corona-Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind. Denn derzeit ist ihr Schutz eine reine Angelegenheit zwischen Auftraggebern von Linienverkehren in den einzelnen Bundesländern, wie Verkehrsverbünden oder Kommunen, und den Busunternehmen.“
Karl Delfs, Bundessekretär des vida-Fachbereichs Straße


vida-Gewerkschafter Delfs fordert daher eine bundesweit geltende Verordnung, in der den Busunternehmen vorgeschrieben wird, dass die vordere Tür als Ein- und Ausstieg geschlossen bleiben muss und auch die erste Sitzreihe zum Schutz der FahrerInnen gesperrt werden muss.

Konkrete Lösungen gefragt

Weiters fordert die Gewerkschaft vida den verpflichtenden Einbau von Plexiglasschutzeinrichtungen in die Busse. „Die Unternehmen sollten die Kosten dafür ersetzt bekommen, damit die Umrüstung rasch von statten geht. Da die Gesichtsvisiere nun verboten werden, würde das für die FahrerInnen bedeuten, komplett ungeschützt arbeiten zu müssen. Masken können aus Sicherheitsgründen auf längeren Fahrten nicht getragen werden. Die Einschränkungen bei Sicht und Atmung für die FahrerInnen wären zu groß“, gibt Delfs zu bedenken. „GewerkschafterInnen aus dem Westen Österreichs berichten mir, dass nach konstruktiven Gesprächen zwischen Politik, Gewerkschaft vida und den Unternehmen konkrete Pläne zum besseren Schutz des Personals in Umsetzung sind. In Oberösterreich und beim Verkehrsverbund Ostregion hingegen ist in diese Richtung noch nichts geschehen“, so der vida-Gewerkschafter.

Schutz statt Schulterklopfen

„Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier der Schutz des Buspersonals überhaupt kein Thema ist. Die Ignoranz von Behörden und Verbünden gefährdet massiv die Sicherheit der LenkerInnen und der KundInnen“, kritisiert Delfs, dass hier die auf Bundesebene Verantwortlichen im Gesundheits- und Verkehrsresort „einfach tatenlos zusehen, wie sich die potenziell gesundheitsgefährdende Situation für die Beschäftigten immer mehr zuspitzt“. Mit Schulterklopfen und Applaus der Politik werde zwar nicht gespart. „Wenn es um konkrete Lösungen zum Schutz der Menschen geht, dann bekommt man von den verantwortlichen PolitikerInnen aber nicht viel zu hören“, ist Delfs empört.


„Es wird Zeit, dass die Zuständigen in der Regierung hier endlich in die Gänge kommen. Bleiben die BusfahrerInnen weiterhin bei steigenden Infektionszahlen ungeschützt, riskieren die Verantwortlichen in der Politik nicht nur ihre Gesundheit, sondern setzen damit auch das Funktionieren eines wichtigen Teils der systemerhaltenden Transportlogistikkette im Personenverkehr aufs Spiel.“
vida-Gewerkschafter Karl Delfs

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Fachbereichsvorsitzender: Markus Petritsch
Fachbereichssekretär: Toni Pravdic, Karl Delfs