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Gewerkschaft vida unterstützt Gastro-Lockerungspläne, pocht aber auf Mund-Nasen-Schutz

vida-Tusch: „Schutz der Mitarbeiter muss im Vordergrund stehen - zudem Staatshilfe für Tourismusbetriebe überlebenswichtig“

„Es ist begrüßenswert, dass die Regierung weitere Lockerungen, was die Corona-Maßnahmen betrifft, plant. Dass zum Beispiel mehr als vier Personen künftig an einem Tisch sitzen dürfen, unterstützen wir als Gewerkschaft vida“, sagt Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida. Die Einschränkungen zu lockern, würde wohl helfen, mehr Menschen in die Gaststätten zu locken. „Es braucht mehr Gäste und Kunden, damit die notwendigen Umsätze erzielt werden können, um nicht noch mehr Arbeitsplätze zu gefährden. Es ist aber auch klar, dass nicht der Schutz für Beschäftigte dem Umsatz zum Opfer fallen darf“, so Tusch weiter.

Was hinsichtlich dessen für den Gewerkschafter nicht zusammenpasst, ist die im letzten Moment abgeänderte Verordnung betreffend dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz von Gästen in geschlossenen Räumen. „Im Moment gibt es das verpflichtende Tragen von Mund-Nasen-Schutz nur im Eingangsbereich von Gaststätten. Es ist aber klar, dass es diese Verpflichtung in allen geschlossenen Räumen braucht, im Sinne des Schutzes für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tourismus. Alles andere ist unverantwortlich“, sagt Tusch, der betont, dass man ja auch in Geschäften Mund-Nasen-Schutz tragen muss: „Warum die Bundesregierung Unterschiede zwischen einem geschlossenen Raum im Tourismus und einem geschlossenen Raum in Form eines Handels-Geschäftes macht, ist mir schleierhaft.“

Tusch unterstreicht außerdem die Forderung nach finanzieller Unterstützung und Staatshilfe für Betriebe im Tourismus. „Unsere Kritik am von der Regierung präsentierten Wirte-Paket hat sich als richtig herausgestellt. Die Steuererleichterungen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Uns erreichen laufend Meldungen von Betrieben, die nicht wissen, wie es weitergehen soll. Das sind Unternehmer, die voll hinter ihren Mitarbeitern stehen, überzeugt auf Kurzarbeit gesetzt haben, jetzt aber sagen, dass sie Beschäftigte kündigen müssen, um nicht den ganzen Betrieb zu gefährden“, sagt der vida-Gewerkschafter.

„Wenn die Bundesregierung in den nächsten zwölf Monaten nicht weiter Arbeitslose produzieren will, braucht es dringend finanzielle Unterstützung für die Hotellerie und die Gastronomie, die sich in Anbetracht der ausbleibenden Gäste und des dadurch fehlenden Umsatzes sonst ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entledigen wird.“ Es brauche Staatshilfe für Tourismusbetriebe insgesamt, um den Ausfall von internationalen Gästen zu kompensieren. Tausende Menschen, die in international geführten Häusern beschäftigt sind und waren, bangen um ihren Arbeitsplatz oder haben diesen schon verloren. Jene Menschen brauchen Perspektiven und Sicherheit.

Auch Saisonbeschäftigte hätten die gesundheitlichen Maßnahmen rund um Corona mitbezahlt. Sie haben bereits mindestens einen Monat an Einkommen verloren, so Tusch: „Es braucht jetzt rasch Maßnahmen um alle Saisonbeschäftigten und Coronaarbeitslosen in Hotels und Gastronomiebetrieben wieder in Beschäftigung zu bringen und dort zu halten. Die fehlende Auslastung durch die geschlossenen Grenzen darf nicht am Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. „Die Kurzarbeitsförderung muss auch jenen Betrieben zugänglich sein, die aufgrund ihrer Saisonalität erst mit 15. Mai Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einstellen konnten“, schließt der Gewerkschafter.

 

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