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Betriebsversammlungen bei BR-Konferenz beschlossen

KV Autobus: vida fordert vor nächster KV-Runde Reallohnerhöhung.

Im Vorfeld der morgigen dritten KV-Verhandlungsrunde für die 15.000 Beschäftigten bei den privaten Autobusunternehmungen hielten BetriebsrätInnen heute, 18. Jänner 2023, in Wien eine Konferenz ab. Dabei wurden die Gewerkschaftsforderungen nach Inflationsabgeltung und Reallohnerhöhung sowie höheren Einstiegslöhnen bestätigt. Unabhängig vom Ergebnis der morgigen KV-Verhandlungen mit den Arbeitgebern hat die Konferenz die Abhaltung von österreichweiten Betriebsversammlungen und Informationsveranstaltungen für die Beschäftigten beschlossen, gaben Claudia Mairhofer, Leiterin des Bus-KV-Verhandlungsteams der Gewerkschaft vida, und Markus Petritsch, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Straße und Mitglied des KV-Verhandlungsteams, bekannt.

Löhne kräftig rauf - jetzt!

 

Ausgangslage bei KV-Verhandlungsstart im Dezember war die rollierende Inflation von November 2021 bis Oktober 2022 in Höhe von 7,5 Prozent.

„Einmalzahlungen sind keine Lösung. Diese sind nicht nachhaltig und lösen das Problem nicht: Schließlich steigen die Rechnungen für Kredite, Mieten, Energie und Lebensmittel weiter an.“

Markus Petritsch, Vorsitzender vida-Fachbereich Straße 
und Mitglied des KV-Verhandlungsteams

Bisher seien die Arbeitgeber nicht dazu bereit gewesen, mit der Gewerkschaft über eine kräftige Reallohnerhöhung zu verhandeln. „Gerade auch der Einstiegslohn muss angesichts weiter rasant steigender Verbraucherpreise und des akuten Buslenkermangels deutlich angehoben werden“, fordert der vida-Gewerkschafter.  

Maßnahmen gegen Busfahrermangel

Rund 17.000 Personen im Bereich Verkehr und Lagerei sind laut AMS derzeit auf Arbeitssuche. Dem gegenüber stehen nur 4.297​ offene Stellen im Bereich Verkehr (Stand Dezember 2021). „Es gibt im Verkehrsbereich somit weniger offene Stellen als Arbeitssuchende. Das heißt, die Busbranche steht in hoher Konkurrenz zu anderen Branchen wie etwa zur Industrie, die ein höheres Lohnniveau hat, und kann derzeit die Arbeitssuchenden scheinbar nicht abholen“, so Petritsch.

„Wir brauchen Maßnahmen wie höhere Einstiegslöhne und bessere Arbeitsbedingungen als Anreize. Und zwar dringend, da der Mangel an Buslenkern schon seit Monaten durch Einschränkungen und Ausfälle im Linienverkehr spürbar ist. Wir können uns es uns in Zeiten des Klimawandels und der zunehmenden Bedeutung des öffentlichen Verkehrs nicht leisten, dass immer mehr unzufriedenen Beschäftigte aufgrund enormer Überstundenzahlen und Belastungen das Handtuch werfen und die Branche wechseln. Nicht zuletzt auch wegen des Generationenwechsels muss die Branche dringend attraktiver werden.“

Markus Petritsch, Vorsitzender vida-Fachbereich Straße 
und Mitglied des KV-Verhandlungsteams

Unsere Mitglieder stärken uns den Rücken

Bereits Anfang Dezember hat die Gewerkschaft ihre Mitglieder im privaten Autobusbereich zu den KV-Verhandlungen befragt. Eine klare Mehrheit (87 Prozent) hat dabei gegen die Annahme des als zu niedrig angesehenen Arbeitgeberangebots gestimmt. Eine noch größere Mehrheit gab es bei der Frage, ob die Beschäftigten zur Teilnahme an gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen bereit seien – die Zustimmung betrug 89 Prozent. „Das Umfrageergebnis und auch der heutige Beschluss zu Betriebsversammlungen sind ein klarer Auftrag. Die Beschäftigten und Betriebsräte haben uns damit zusätzlich den Rücken für die morgigen Verhandlungen gestärkt“, bedankt sich vida-Gewerkschafter Petritsch   


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Der Fachbereich Straße in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Berufskraftfahrer:innen in Österreich. Beschäftigte in der Güterbeförderung, Spedition und Logistik gehören ebenso dazu wie Autobuslenker:innen oder aber auch Mietwagen- und TaxifahrerInnen. Am „Arbeitsplatz Straße“ unterwegs zu sein, ist mit einer hohen Verantwortung verbunden. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Wir machen uns vor allem für jene Berufskraftfahrer:innen stark, die mit schwerwiegenden arbeitsrechtlichen Problemen zu kämpfen haben. Fragwürdige Praktiken bei der Entlohnung ebenso wie teils nicht ordnungsgemäße Anmeldung zur Sozialversicherung oder dubiose Scheinselbständigkeit sind die Hauptthemen unserer Arbeit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben.

Fachbereichsvorsitzender: Markus Petritsch
Fachbereichssekretär: Toni Pravdic, Karl Delfs