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BuslenkerInnen: Eklatanter Personalmangel

vida fordert Ausschreibungen nach dem Bestbieterprinzip.

„Der Personalmangel hält den Linienverkehr umklammert, wir brauchen jetzt dringend Maßnahmen um der Personalflucht entgegenzuwirken!“, fordert Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender Gewerkschaft vida Oberösterreich und führt weiter aus: „Billigstanbieter haben schlechtere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zur Folge und das wirkt sich auf die Personalsituation aus.“ Ein Ende der Misere ist derzeit nicht in Sicht. Doch nicht nur Oberösterreich ist die Personaldecke dünn - auch in Vorarlberg, in Tirol und in der Steiermark müssen die BuslenkerInnen unter enormem Druck arbeiten.

"Diese Ausschreibungen bieten ja auch keine Sicherheit für die Arbeitgeber - die Buslinien. Wie soll hier der Personalstand geplant werden, wenn die Ausschreibungen immer wieder neu erfolgen und der Billigstbieter genommen wird."

Helmut Woisetschläger, Vorsitzender der Gewerkschaft vida Oberösterreich

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Miserable Arbeitsbedingungen

Woisetschläger sieht das Hauptproblem bei der Vergabe von Aufträgen von Verkehrsdienstleistungen. „Diese Ausschreibungen bieten ja auch keine Sicherheit für die Arbeitgeber - die Buslinien. Wie soll hier der Personalstand geplant werden, wenn die Ausschreibungen immer wieder neu erfolgen und der Billigstbieter genommen wird. Der Druck ist einfach enorm. Der wird wiederum an die BuslenkerInnen weitergegeben und die pfeifen irgendwann darauf!“ so der Landesvorsitzende und erklärt: „Die Dienstpläne sind eine Katastrophe. Lange und unbezahlte Aufenthaltszeiten sind mittlerweile Usus und die Gehälter sind weit weg von einem guten Einkommen und um neue BewerberInnen anzulocken. So kann es nicht weitergehen.“

Mangel an BuslenkerInnen 

Stress und Unzufriedenheit wachsen jedoch nicht nur in Oberösterreich. Eine aktuelle Studie aus Tirol enthüllt, dass rund ein Drittel der BuslenkerInnen den Job wechseln wollen. Eine enorme Unzufriedenheit der Beschäftigten trifft hier ebenso auf einen akuten Mangel an InteressentInnen. „Das erweist sich auch in Oberösterreich als extrem problematisch. Einerseits wird das öffentliche Verkehrsnetz aus Klimaschutzgründen ausgebaut, was auch dringend notwendig ist und andererseits kann kein Personal gefunden werden oder gehalten werden. Diese Schieflage wird sich noch verschärfen“, warnt Helmut Woisetschläger.

Viele Lösungen

Lösungen zur Attraktivierung des Berufsbildes gibt es laut dem Landesvorsitzenden viele: „Bedarfsgerechte Arbeitszeitmodelle und mehr Gehalt drücken auch mehr Wertschätzung aus. Brauchbare und flexible Dienstpläne und bessere Sicherheitskonzepte sind für die FahrerInnen dringend erforderlich. Es ist deutlich spürbar, dass die FahrgästInnen in den letzten Jahren und Monaten aggressiver geworden sind. Das ist ein zusätzlicher Stressfaktor für die LenkerInnen“, sagt Helmut Woisetschläger abschließend.

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