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Corona-Schutz und Bestbieterprinzip

vida Oberösterreich fordert endlich Sicherheit für BuslenkerInnen.

Seit Monaten fordern die oberösterreichischen BuslenkerInnen den verpflichtenden Einbau von Schutzscheiben in den Bussen. Zwar hat Infrastruktur-Landesrat Steinkellner eine Landesförderung zugesagt, doch nun will niemand für die Umsetzung zuständig sein.

„Das Land schiebt die Verantwortung auf den Verkehrsverbund und der schiebt sie wieder zurück an das Land!“ 

Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender vida Oberösterreich

Die vida Oberösterreich ist über das hin und her auf dem Rücken der BuslenkerInnen, die einerseits vor Ansteckungen mit dem Corona-Virus und andererseits vor tätlichen Übergriffen geschützt werden sollen, verärgert. „Ankündigungen sind nichts wert, wenn die Umsetzung nicht funktioniert. Im Mühlviertel haben sich bereits LenkerInnen angesteckt, die Verunsicherung ist groß“, so Woisetschläger. Sind keine Schutzscheiben verbaut, müssen die Bus-LenkerInnen mit FFP2-Masken fahren. „Das ist keine gute Lösung, weil die LenkerInnen, die ohnehin schon große Verantwortung tragen, dadurch zusätzlich belastet werden“, so der Gewerkschafter, der nun vom Landesrat rasches Handeln einfordert.

Best- statt Billigstbieterprinzip umsetzen
 
Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft vida, endlich bei Vergaben das Bestbieterprinzip statt dem Billigstbieterprinzip umzusetzen. Dafür wurden mit einer Petition mehr als 800 Unterschriften unter den BuslenkerInnen quer durch alle Verkehrsunternehmen gesammelt. „Die Anschaffungskosten für Busse und die Infrastruktur sind dieselben. Am Ende bleibt das Sparen beim Personal hängen“, erklärt Woisetschläger. Wenn nach einigen Jahren der Auftrag an ein anderes Unternehmen geht, können die LenkerInnen ihre Gehaltsvorrückungen nicht mitnehmen und können nie Jubiläumsgeld oder eine sechste Urlaubswoche erreichen. „Es ist ohnehin schon schwer, Personal zu finden. Diese Praxis macht es nicht leichter. Wir appellieren deshalb an die Vernunft, endlich das Bestbieterprinzip zu ermöglichen und die Möglichkeit zu schaffen, dass Ansprüche in ein künftiges Dienstverhältnis mitgenommen werden können. Sicher ist: Die BuslenkerInnen werden sich das nicht mehr lange gefallen lassen“, so Woisetschläger. 

 

 
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