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Transporteure haben sich an EU-Ruhezeitenregelung zu halten

Gesamtsituation der Berufskraftfahrer "alles andere als rosig".

Die Gewerkschaft vida weist die WKÖ-Fachsparte Transport-Verkehr darauf hin, dass auch in Österreich die entsprechende EU-Verordnung zur Ruhezeitenregelungen Gültigkeit besitze. "Auch wenn die Transporteure das als ‚unbefriedigend‘ betrachten mögen, die Ruhezeitenregelungen besagt klar, dass sowohl die verkürzte wöchentliche Ruhezeit der Berufskraftfahrer als auch die ihnen zustehende täglich Ruhezeit in der Fahrerkabine verbracht werden können. Aber die LenkerInnen müssen sich dafür freiwillig entscheiden können", erörtert Karl Delfs, Fachsekretär der Gewerkschaft vida für den Bereich Straße, und betont weiter: "Die zustehende regelmäßige Wochenruhe von durchgehend 45 Stunden darf auch in Österreich nicht in der Fahrerkabine verbracht werden. Die WKÖ hat das zur Kenntnis zu nehmen und die Frächter haben sich daran zu halten."

Gesundheit und Leben der Beschäftigten aufs Spiel gesetzt

Zudem stelle sich die Gesamtsituation der Berufskraftfahrer "alles andere als rosig" dar, so Delfs weiter. "Verbotene Pauschalentlohnungen, Bezahlung per gefahrener Kilometer und der Druck durch das Ausflaggen von LKW und billigstes ausländisches Personal, das teils unter sklavenähnlichen Bedingungen fahren muss, sind die Hauptgründe dafür", kritisiert der vida-Gewerkschafter. "So werden durch zunehmenden Stress und Druck nicht nur leichtsinnig die Gesundheit und das Leben der Beschäftigten aufs Spiel gesetzt, dadurch werden auch alle anderen VerkehrsteilnehmerInnen gefährdet. Zahlreiche Studien haben die gefährliche und tödliche Wirkung des Faktors Übermüdung im Straßenverkehr bereits nachgewiesen, wie aktuell auch das Stress-Jobs-Ranking der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, das die BerufskraftfahrerInnen auf Platz 3 führt", so Delfs.

Forderung nach mehr und effizienten Kontrollen

"Davor dürfen nicht länger die Augen verschlossen werden", fordert Delfs. "Dieser Anhäufung von Missständen und persönlichen Schicksalen muss mit vermehrten und effizienten Kontrollen durch die Exekutive und das Arbeitsinspektorat begegnet werden." Aufgrund der Kompetenzteilung bei den Kontrollen fühle sich etwa niemand für die Kontrolle von Gewerbeberechtigungen zuständig, so Delfs. "Diese und andere Kontrolllücken gehören durch die Einrichtung eines Bundesamts für Güterverkehr geschlossen. In diesem müssten alle Kontrollkompetenzen gebündelt werden, sodass diese Behörde auch als Full-Service-Provider für Kontrollen des Straßengüterverkehrs fungieren könnte", schlägt der Gewerkschafter vor.

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Über uns

Der Fachbereich Straße in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Berufskraftfahrer:innen in Österreich. Beschäftigte in der Güterbeförderung, Spedition und Logistik gehören ebenso dazu wie Autobuslenker:innen oder aber auch Mietwagen- und TaxifahrerInnen. Am „Arbeitsplatz Straße“ unterwegs zu sein, ist mit einer hohen Verantwortung verbunden. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Wir machen uns vor allem für jene Berufskraftfahrer:innen stark, die mit schwerwiegenden arbeitsrechtlichen Problemen zu kämpfen haben. Fragwürdige Praktiken bei der Entlohnung ebenso wie teils nicht ordnungsgemäße Anmeldung zur Sozialversicherung oder dubiose Scheinselbständigkeit sind die Hauptthemen unserer Arbeit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben.

Fachbereichsvorsitzender: Markus Petritsch
Fachbereichssekretär: Toni Pravdic, Karl Delfs