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Bester Schutz für Kindergarten-Beschäftigte

Offener Brief an Minister: vida fordert Schutzkonzept für Herbst.
Beschäftigte in Kindergärten haben ein doppelt so hohes Risiko, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren als Kolleginnen und Kollegen in den anderen Sparten. Das zeigen Statistiken aus den vergangenen 16 Monaten. Da die Infektionszahlen derzeit wieder im Steigen begriffen sind und im Herbst und Winter mit einem stärkeren Anstieg zu rechnen ist, braucht es umgehend ein Konzept, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Elementarpädagogik vor Sars-CoV-2 zu schützen. Deshalb wenden sich die Gewerkschaften vida, GPA und younion sowie der ÖGB mit einem Offenen Brief an Bildungsminister Heinz Faßmann.
Stark belastet und gefordert
 
Die vergangenen Pandemie-Monate haben auch das Kindergarten- und Hortpersonal stark belastet und sehr gefordert: Sei es, Kleinkindern die Corona-Maßnahmen verständlich zu machen und auf ihre Einhaltung zu achten, die konstante Gefahr der Ansteckung durch Kleinkinder, die noch keine Maske tragen, der Umgang mit gestressten Eltern und Kindern oder die häufig veränderten Öffnungs- und Schließungsregelungen. 
 
„Die Beschäftigten in der Elementarpädagogik haben als SystemerhalterInnen mit zusätzlichem Arbeitsaufwand und viel Energie all diese Herausforderungen professionell gemeistert.“
 
Gewerkschafterinnen von vida, GPA, younion und ÖGB
 
Lösungen gefragt – jetzt! 
 
Trotz des Impffortschritts ist die Corona-Pandemie nicht vorbei. Als gewerkschaftliche Vertretung des Kindergarten- und Hortpersonals blicken die Teilgewerkschaften mit großer Sorge in den Herbst.
 
„Wir richten uns mit fünf zentralen Anliegen an Sie, Herr Bildungsminister, für die wir konkrete Lösungsvorschläge von Ihnen erwarten, damit die Beschäftigten in der Elementarpädagogik ihre Arbeit weiterhin gut machen können, die Kinder sich wohlfühlen und die Eltern zufrieden sein können."
 
Gewerkschafterinnen von vida, GPA, younion und ÖGB
 
Das vergangene Jahr hat uns gelehrt, dass durch umsichtige Planung und Vorbereitung viel Aufwand, Probleme, bis hin zu tragischen Schicksalen verhindert oder zumindest abgemildert werden können. Damit auch die Beschäftigten in der Elementarpädagogik weiterhin gewissenhaft ihren Beitrag dazu leisten können, ist es wichtig, dass sie gute Arbeitsbedingungen vorfinden.
 
Unsere fünf Anliegen für Kindergarten- und Hortpersonal:
  • Da nach der Urlaubszeit und mit der kühleren Jahreszeit wieder ein Anstieg der Corona-Erkrankungen zu befürchten ist, hoffen wir auf eine flächendeckende Teststrategie nicht nur für das Personal, sondern auch für die Kinder. Beide Gruppen haben im Fall einer Infektion mit gesundheitlichen Folgen zu rechnen. Der Mehraufwand für die Testung darf nicht dem Personal aufgebürdet werden, sondern soll von den Eltern übernommen werden.
     
  • Die Frage nach der Impfung am Arbeitsplatz ist zu einem arbeitsrechtlichen Thema geworden. Als Gewerkschaftsvertreterinnen interessiert es uns, ob es eine Tendenz Richtung Impfpflicht im elementarpädagogischen Bereich gibt bzw. ob und welche Alternativen dem Kindergarten- und Hortpersonal geboten werden. Müssen Nicht-Geimpfte mit Konsequenzen rechnen und wie werden diese gegebenenfalls aussehen? Ebenso interessiert uns, ob es einen Plan für die Drittimpfung gibt. Auch wollen wir wissen, wie viele Beschäftigte aus der Branche geimpft sind und ob diese Statistiken regelmäßig aktualisiert werden.
     
  • Obwohl Testungen und Impfung die zentralsten Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus sind, wissen wir auch, dass weitere Schritte notwendig sein werden. Da der Betrieb in den elementarpädagogischen Einrichtungen auch im Notfall klare Bestimmung braucht, hoffen wir auf exakte Strategien hinsichtlich Masken- und Abstandsregelungen sowie bei Schließungen der Einrichtungen auf Quarantäneregeln, Contact-Tracing und Regelungen für Eltern.
     
  • Wie die Beschäftigten im Gesundheitsbereich haben sich auch jene in der Elementarpädagogik während der Pandemie großen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt und viele zusätzlichen Herausforderungen bewältigt. Es ist nur fair, diese außerordentlichen Belastungen mit einer Prämie zu honorieren.
     
  • Der Beirat für Elementarpädagogik berät über wichtige Fragestellungen, die die Zukunft der Kindergärten und Horte betreffen, von der Personalsituation, einer Ausbildungsoffensive bis zur Harmonisierung der Gesetzgebung zwischen den Ländern. Als Vertretung der Beschäftigten haben wir wichtige und wertvolle Einblicke aus der Praxis, die für zukünftige Beschlüsse berücksichtig werden sollten, wenn eine nachhaltige Verbesserung angestrebt wird. Bei unserem Gespräch am 1.3.2021 haben Sie, Herr Bildungsminister, uns zugesichert, dass wir in Zukunft informiert werden. Bis jetzt haben wir weder eine Information noch eine Einladung erhalten. Es ist daher noch immer offen, wie wir unsere Expertise für die geplanten Weichenstellungen einbringen können.
Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende
Christa Hörmann, stellvertretende Vorsitzende in der younion_ Die Daseinsgewerkschaft
Judith Hintermeier, Bundesfrauenreferentin in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft
Karin Samer, Betriebsratsvorsitzende der Wiener Kinderfreunde von der Gewerkschaft GPA
Sylvia Gassner, Vorsitzende des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida
 

Gemeinsam stärker! 

Wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche Verhandlungen und die Durchsetzung unserer Forderungen als Sozialpartner sind unsere Gewerkschaftsmitglieder, die uns den Rücken stärken. Hilf auch du mit!  >>> MITGLIED WERDEN / MITGLIED WERBEN 

 

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Soziale Dienste Johann-Böhm-Platz 1
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Über uns

Der Fachbereich Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida vertritt die Arbeitnehmer:innen in den mobilen Betreuungsberufen (Heimhilfe, Essen auf Räder, Besuchsdienst, Reinigungsdienst), Mitarbeiter:innen im Rettungs- und Krankentransport, Arbeitnehmer:innen in Heimen und Internaten (in der Systemerhaltung im Bereich Kinder, Jugend, Studenten, Erwachsene und Pflege- sowie Wohn- und stationäre Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen, z. B. Küchenpersonal, Köch:innen, Hausarbeiter:innen, Hausbetreuer:innen, Pflegehilfen, Kindergartenhelfer:innen, Abteilungshilfen, Klubbetreuer:innen, Reinigungspersonal) und Arbeitnehmer:innen in privaten Haushalten. Unser zentrales Anliegen in einem kostenorientierten Dienstleistungsbereich ist die stetige Weiterentwicklung der Arbeits- und Lebensbedingungen unserer Mitglieder. Schließlich sind faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzende: Sylvia Gassner
Fachbereichssekretär:innen: Michaela Guglberger