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Luftfahrt: vida-Hebenstreit weist „hanebüchene Vorwürfe“ der WKÖ zurück

Gewerkschaft hält an Forderung nach Branchen-KV fest: Wirtschaftskammer kann aktuelle Geschehnisse bei Lauda nicht einfach ausblenden.

Roman Hebenstreit, Vorsitzender der zuständigen Gewerkschaft vida, weist die „hanebüchenen Vorwürfe“ der Wirtschaftskammer (WKÖ) bezüglich der Gewerkschaftsforderung nach einem Branchen-KV für das Luftfahrt-Bordpersonal zurück. „Die Wirtschaftskammer will einfach nicht verstehen, dass Airlines ohne Kollektivverträge die Lohn- und Sozialstandards in der gesamten Branche immer weiter unter Druck bringen. Was gerade bei der Ryanair-Tochter Lauda passiert ist, hat die Arbeitgebervertretung zugunsten ihrer Klientelpolitik offenbar bewusst ausgeblendet. Dabei ist es offensichtlich, dass die Konkurrenten ohne KV, auch den Lohndruck auf jene Beschäftigten in Unternehmen mit KV und akzeptablen Arbeitsbedingungen immer mehr erhöhen“, so Hebenstreit.

Die WKÖ entwickle sich immer mehr zum „Förderer des zunehmenden Kannibalismus unter den Airlines am Standort Wien-Schwechat und somit zum obersten Lohndrücker der Republik“, so Hebenstreit weiter. „Offenbar wollen die Arbeitgebervertreter aus Gründen der Klientelpolitik nicht den Tatsachen ins Auge sehen, dass es im Unterschied zu Österreich in anderen europäischen Ländern gesetzliche Mindestlohnstandards gibt“, sagt der vida-Vorsitzende.

In Österreich habe man dafür eine flächendeckende Versorgung mit Branchen-KVs, wie etwa auch im Speditions- oder Eisenbahnbereich, die wie die Luftfahrt grenzüberschreitend tätig sind. Die Branchen-Kollektivverträge sorgten für Nachhaltigkeit und fairen Wettbewerb am Standort. Es gäbe dafür auch ein Beispiel aus der Luftfahrt: Finnland verfüge in diesem Bereich sehr wohl über einen Branchen-KV, welcher dort dem Wachstum der Branche nicht im Wege stehe, so Hebenstreit.

Damit der erbitterte Preiskampf der Billig-Airlines auf Kosten der Bordbelegschaften endlich beendet werde, hält die Gewerkschaft an ihrer Forderung nach dem Branchen-KV fest und fordert die WKÖ weiter zur Aufnahme von Sozialpartnerverhandlungen auf. „In einem ersten Schritt hin zu einem Branchen-KV werden wir den AUA-KV bei der zuständigen Behörde im Sozialministerium zur Satzung einreichen, damit auch jene Airlines, die keine firmeninternen Kollektivverträge haben, wie etwa Level oder Wizz Air, dann diesen gesatzten KV anwenden müssen“, bekräftigt Hebenstreit.

 

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