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BR-Konferenz vor KV-Start

BetriebsrätInnen der Sozialwirtschaft Österreich, Diakonie und Caritas stimmen sich auf KV-Runde ein.

Etwa 300 BetriebsrätInnen der Sozialwirtschaft Österreich, Diakonie und Caritas bekräftigten am 8. November auf einer Konferenz in Wien ihre Forderung nach fairer Lohn- und Gehaltserhöhung sowie einer Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Die Kollektivvertragsverhandlungen für die mehr als 100.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich starten am 26. November 2018 mit der Forderungsübergabe, für die Diakonie am 3. Dezember und für die Beschäftigten der Caritas am 11. Dezember.

Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich
„Die Beschäftigten dieser Branche unterliegen einem sehr hohen Arbeitsdruck. Die Forderung nach einer Arbeitzeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich ist wohl überlegt und geschieht nicht aus einer Laune. Die Bundesregierung geht ja gerade den umgekehrten Weg und ermöglicht per Gesetz überlange Arbeitszeiten. Tatsächlich liegt die Zukunft in einer Verkürzung der Arbeitszeit und einer gerechteren Aufteilung der vorhandenen Arbeit. Unsere Forderungen sind zukunftsorientiert und wir werden weiter mit aller Kraft um die Umsetzung kämpfen. Und lassen wir uns nicht einreden, dass für die wichtigen Aufgaben, dass für die wichtige Arbeit im Sozialbereich kein Geld da ist. Woher das notwendige Geld kommt, dafür müssen sich in erster Linie die GeschäftsführerInnen und letztlich die politisch Verantwortlichen den Kopf zerbrechen. Die Politik ist jedenfalls aufgefordert Steuereinnahmen in sinnvolle Dinge zu investieren, wie in den Gesundheits- und Sozialbereich, anstatt ohnehin schon mehr als Bessergestellten in unserer Gesellschaft Steuergeschenke zu machen“, bekräftigt die geschäftsführende Vorsitzende der GPA-djp, Barbara Teiber vor den BetriebsrätInnen.

Bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung
„Wir kommen nicht drum herum, endlich beste Arbeitsbedingungen und Ausbildungen sowie höhere Löhne zu bieten“, betont Willibald Steinkellner, stv. Vorsitzender der Gewerkschaft vida, in seiner Eröffnungsrede. „Um die Situation der Betroffenen deutlich zu verbessern, brauchen wir eine bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung, die keine Schummeleien zulässt. Chronische Unterbesetzung und ständige Überlastung des Personals sind nicht länger hinnehmbar. Die Ausfälle durch beruflich bedingte Krankheiten und Burn-out steigen“, so der vida-Gewerkschafter. Allen Betreibern von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen müssten die Mindestanzahl und die Qualifikation der MitarbeiterInnen zwingend vorgeschrieben werden. So würden physische und psychische Belastungen sinken, die Beschäftigten würden gesünder und leistungsfähiger bleiben, ist Steinkellner überzeugt.

Weitere Forderungen sind:

  • Die Vermeidung von geteilten Diensten
  • Eine sechste Urlaubswoche für alle ab Eintritt
  • Anrechnung der Vordienstzeiten
  • Bessere Entlohnung für PraktikantInnen
  • Rechtsanspruch auf Altersteilzeit
  • Umsetzung des OGH-Urteiles bzgl. Anfahrtszeiten zum Kunden

>> Foto-Album der BR-Konferenz am 9. November 2018

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Der Fachbereich Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida vertritt die Arbeitnehmer:innen in den mobilen Betreuungsberufen (Heimhilfe, Essen auf Räder, Besuchsdienst, Reinigungsdienst), Mitarbeiter:innen im Rettungs- und Krankentransport, Arbeitnehmer:innen in Heimen und Internaten (in der Systemerhaltung im Bereich Kinder, Jugend, Studenten, Erwachsene und Pflege- sowie Wohn- und stationäre Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen, z. B. Küchenpersonal, Köch:innen, Hausarbeiter:innen, Hausbetreuer:innen, Pflegehilfen, Kindergartenhelfer:innen, Abteilungshilfen, Klubbetreuer:innen, Reinigungspersonal) und Arbeitnehmer:innen in privaten Haushalten. Unser zentrales Anliegen in einem kostenorientierten Dienstleistungsbereich ist die stetige Weiterentwicklung der Arbeits- und Lebensbedingungen unserer Mitglieder. Schließlich sind faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzende: Sylvia Gassner
Fachbereichssekretär:innen: Michaela Guglberger