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Gesundheits- und Sozialberufe: Erste Verhandlungsrunde endete ohne Einigung

Deutliche Erhöhung der Realeinkommen gefordert.

Nach der Forderungsübergabe im Dezember fand am 10. Jänner 2013, die erste Kollektivvertragsrunde für die Beschäftigten aus dem privaten Sozial- und Gesundheitsbereich statt. Die Verhandlungen betreffen rund 120.000 ArbeitnehmerInnen. „Die Verhandlungsrunde endete am Abend ohne Einigung. Denn die Arbeitgeber waren nicht einmal zur Abgeltung der Teuerung bereit“, sagen die Verhandlungsführer der Gewerkschaften, Michaela Guglberger von der Gewerkschaft vida und Reinhard Bödenauer von der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp). In der kommenden Woche finden deshalb Betriebsversammlungen in ganz Österreich statt.

Verhandelt wird heuer erstmals in einer sogenannten Globalrunde. Die Arbeitgebervertreter dreier unterschiedlicher Kollektivverträge aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich verhandeln gemeinsam statt getrennt die entgeltrechtlichen Bestimmungen mit den Gewerkschaften GPA-djp und vida. Neben dem Arbeitgeberverband "Sozialwirtschaft Österreich" (vormals BAGS) sind dies die Caritas und die Diakonie.

„Die Arbeitgeber zeigten sich gestern nur zu einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um 1,8 Prozent bereit. Damit hätten die Beschäftigten nicht nur kein Reallohnplus. Ihnen würde damit nicht einmal die Teuerung abgegolten“, kritisiert Guglberger. „Die Beschäftigten leisten eine für die Gesellschaft sehr wichtige Arbeit, die zudem physisch und psychisch immens anstrengend ist. Das gehört adäquat entlohnt“, sagt Verhandlungsvorsitzender Klaus Zenz. vida und die GPA-djp fordern eine Einkommenserhöhung von 3,7 Prozent.

Zusätzlich fordern die Gewerkschaften Veränderungen im Rahmenrecht. Dazu gehören die bessere Anrechnung von Vordienstzeiten aus anderen Berufen, die längere Anrechnung von Zeiten der Elternkarenz bei der Vorrückung im Lohn- und Gehaltsschema sowie die Berücksichtigung von variablen Zuschlägen wie jene für Sonntags- und Nachtarbeit bei der Berechnung von Weihnachts- und Urlaubsgeld. Über diese arbeitsrechtlichen Forderungen wollten die Arbeitgeber jedoch bei der gestrigen „Globalrunde“ nicht gemeinsam verhandeln. Diese rahmenrechtlichen Punkte werden deshalb in getrennten Runden weiter verhandelt. Die nächste Globalrunde findet am 24. Jänner 2013 statt.

Österreichweite Betriebsversammlungen

Davor gibt es von 15. bis 17. Jänner in ganz Österreich Betriebsversammlungen. „Wir werden die Beschäftigten über den Ist-Stand der Verhandlungen informieren. Zusätzlich werden wir die Bereitschaft der Beschäftigten zu weiteren Aktionen ausloten, sollten die Arbeitgeber bei der nächsten Verhandlungsrunde kein akzeptables Angebot vorlegen“, kündigen Bödenauer und Guglberger an.

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Der Fachbereich Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida vertritt die Arbeitnehmer:innen in den mobilen Betreuungsberufen (Heimhilfe, Essen auf Räder, Besuchsdienst, Reinigungsdienst), Mitarbeiter:innen im Rettungs- und Krankentransport, Arbeitnehmer:innen in Heimen und Internaten (in der Systemerhaltung im Bereich Kinder, Jugend, Studenten, Erwachsene und Pflege- sowie Wohn- und stationäre Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen, z. B. Küchenpersonal, Köch:innen, Hausarbeiter:innen, Hausbetreuer:innen, Pflegehilfen, Kindergartenhelfer:innen, Abteilungshilfen, Klubbetreuer:innen, Reinigungspersonal) und Arbeitnehmer:innen in privaten Haushalten. Unser zentrales Anliegen in einem kostenorientierten Dienstleistungsbereich ist die stetige Weiterentwicklung der Arbeits- und Lebensbedingungen unserer Mitglieder. Schließlich sind faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzende: Sylvia Gassner
Fachbereichssekretär:innen: Michaela Guglberger