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Menschenwürdige Spitalspflege ist nur mit mehr Personal möglich

Gewerkschaften younion und vida über ambitionslose Pläne der Landesregierung entsetzt.
Seit Jahren ist der akute Personalmangel in den oberösterreichischen Spitälern bekannt. Deshalb sind die Gewerkschaften younion und vida über den Lösungsvorschlag von Gesundheits-Landesrätin und LH-Stv.in Christine Haberlander entsetzt. „Digitalisierung und Entbürokratisierung sind zwar gut, werden die Probleme aber nicht lösen können. Die Pläne sind ambitionslos und zielen nur darauf ab, die Versorgung der Menschen möglichst billig zu gestalten. Hier werden völlig falsche Prioritäten gesetzt“, sagt der Landesvorsitzende der Gewerkschaft younion, Christian Jedinger.
 
Auch die Lenkung von PatientInnen in Primärversorgungszentren geht an der Realität vorbei. „Wir fragen uns, wie damit der Personalmangel etwa bei Hebammen oder in der Unfallmedizin gelöst werden soll? Den Kreisssaal wird man nur schwer ins Primärversorgungszentrum auslagern können“, sagt der Landesvorsitzende der Gewerkschaft vida, Helmut Woisetschläger. Darüber hinaus ist das Konzept in Oberösterreich bisher überhaupt noch nicht ausgerollt. Bis Ende 2021 sollten in Oberösterreich bereits 13 dieser Zentren entstehen, umgesetzt wurden bisher allerdings erst sechs. „Dass der Zeitplan mit 25 Zentren bis 2025 halten wird, ist daher auch stark in Frage zu stellen“, sagt Woisetschläger.
 
Meinung der Beschäftigten wurde kein Gehör geschenkt
 
Der Dialog mit den Beschäftigten wurde seitens des Landes Oberösterreich offenbar überhaupt nicht gesucht. „Digitalisierung ist vielleicht das Sahnehäubchen, die Hauptmahlzeit ist aber ausreichendes Personal. Eine ernstzunehmende Entlastung ist so nicht möglich“, stellt der Zentralbetriebsratsvorsitzende des Kepler-Universitäts-Klinikums, Branko Novakovic klar. „Es geht um Menschenwürde von der Geburt eines Kindes bis zum Palliativbereich. Mehr Zeit für die Menschen kann man nur mit mehr Personal erreichen und nicht mit iPad und Computer“, so der Belegschaftsvertreter weiter.
 
„Das Wasser steht uns bis zum Hals. Wir brauchen Sofortmaßnahmen und keine abstrakten Zukunftsprojekte. Die KollegInnen würden mehr entlastet werden, wenn es etwa zusätzliche Reinigungskräfte oder Beschäftigte für den hauswirtschaftlichen Bereich geben würde, als mit einem digitalen Befund“, ist auch für Helmut Freudenthaler, Angestellten-Betriebsratsvorsitzender am Linzer MedCampus, klar, dass die Pläne des Landes am Ziel vorbeischießen, eine bessere Spitalspflege im Sinne der Beschäftigten und der PatientInnen sicherzustellen.  

 

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